Full text: König Friedrich August III. von Sachsen.

Duldsamkeit des heimgegangenen Fürsten, Sein edles 
und selbstloses Sich Selbst niemals genug tuendes Pflicht- 
gefühl sollen für mich vorbildlich sein und bleiben immer- 
dar.“ Als am 29. September 1905 der Grundstein zum neuen Nat- 
hause in Dresden gelegt wurde, da begleitete der König seine Hammer- 
schläge mit den Worten: „Die Inschrift, die unseraltehrwürdiges 
Rathaus trägt, sei das erste Weihewort an diesem Grund- 
stein: Soli Deo Glorial“ Der Höchste im Lande ein demütiger 
Knecht seines Gottes und ein mutiger Bekenner seines Glaubens! 
Im Jubiläumsaktus der Universität Leipzig im Juli 1909 spricht 
der König vor Tausenden von Männern der Wissenschaft als besonders 
innigen Wunsch aus, daß „die Universität eine Zuflucht und 
ein Schutz für unseren beiligen christlichen Glauben sein 
undbleibenmöge“;er schämt sich des Evangeliums von Christo nicht. 
Was er für sich als köstlichsten Schatz für Zeit und Ewigkeit er- 
kannt hat, das möchte er auch seinem Bolke beschert und erhalten 
sehen. In seiner Thronrede bei Eröffnung des Landtages am 11. No- 
vember 1909 ruft er in herzbewegenden Worten die Bertreter des 
Volkes zur Mitarbeit auf dem religiösen Ackerfelde auf: „Liegt es 
Mir am Herzen, den materiellen Wohlstand in allen Kreisen 
der Bevölkerung zu pflegen und zu heben, so ist es nicht 
weniger Mein landesväterlicher Wille, die idealen Güter 
des Volkes zu schützen und zu mehren. Insbesondere wird 
Meine Regierung es nach wie vor als ihre ernsteste Auf- 
gabe ansehen, dem Volke die Religion zu erhalten. Möge 
der Geist des Glaubens und der Zucht nicht nur in den 
Familien, sondern auch in den Schulen Meines Landes le- 
bendig bleiben und, wo es not tut, zu neuem, segenbrin- 
gendem Leben erwachen!“ 
In eindringender Weise weist der König bei Rekrutenvereidigun- 
gen seine jungen Krieger darauf hin, daß ein guter Soldat auch ein 
guter Christ sein müsse. Die in eiserner Zeit entstandenen Worte 
Arndts: „Wer ist ein Mann? Der beten kann und Gott, dem Herrn, 
vertraut!“ sind gewissermaßen das Grundthema seiner Ansprachen. 
Am 2. Dezember 1913 sagte er u. a.: „Von berufener Seite sind 
Sie auf die Heiligkeit des Eides aufmerksam gemacht worden, jenes 
feierlichen Gelöbnisses unter Anrufung Gottes als Zeugen. Das weist 
45
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.