Full text: König Friedrich August III. von Sachsen.

in des Lebens Arbeit und Kampf zu werden. In dem Glücke seiner 
leiblichen Kinder will der König das Elück seiner Landeskinder ver- 
bürgen. Das fühlen alle treuen Sachsen, daher die Freude, wenn 
durch die Bolksmassen das Wort geht: „Der König kommt mit seinen 
Kindern!“ Der König nimmt gern die Gelegenheit wahr, seinem 
Volke auch durch persönliche Teilnahme an Freude und Leid des 
Alltags zu zeigen, daß er sich mit seinen Kindern als Glied der großen 
Volksfamilie fühlt. Wir denken hier u. a. an den traditionellen all- 
jährlichen Besuch der Königsfamilie auf dem bekannten Dresdener 
Volksfeste, der Vogelwiese. Die ungezwungene Beteiligung der 
Königlichen Familie an den harmlosen Freuden des Bolkes, hat 
nicht wenig zu der großen Volkstümlichkeit des regierenden Herrn 
beigetragen. Unser König bedarf mit den Seinen keiner Absperrun- 
gen, keiner Schutzbegleitung. Wer ihn mit seinen Kindern bei Aus- 
flügen in die schöne Dresdner Heide oder in die Wunderwelt der 
Sächsischen Schweiz nach ermüdender Wanderung in voller An- 
spruchlosigkeit hat einkehren sehen in die einfachen Erholungsstätten 
der Ausflügler, der weiß, warum das Sachsenvolk seinem Könige so 
besonders anhängt. Auch unser König darf sein Haupt sorgenlos in 
jedes Untertanen Schoß legen. 
Im Winter weilt die Königsfamilie im stolzen Residenzschlosse 
in Dresden, im Sommer in der paradiesisch gelegenen Billa in Wach- 
witz. Hier, wie auch im unweit gelegenen Pillnitzer Schlosse und 
Hosterwitzer Landhause ist alles wie für die Entfaltung frischen kind- 
lichen Frohsinns geschaffen. Hier kann auch der König selbst am 
besten die glücklichen Erinnerungen einer seligen JZugendzeit ge- 
nießen. Wer in sommerlicher Zeit einmal auf einem der schmucken 
weiß-grünen Elbdampfer am Schlosse Pillnitz vorübergefahren ist, 
hat dort vielleicht auf dem geräumigen Balkon den Anblick eines 
lieblichen Kinderbildes und glücklichen Familienlebens genossen. 
Doch auch im Dresdner Königsschlosse „findet Spiel und Lust stets 
Raum“. Ein wahres Familien- und Freudenfest ist vor allem das 
Weihnachtsfest im Residenzschlosse. 
An einem späteren Heiligabend treten wir ins Königsschloß selbst 
ein und werden zu Beobachtern der Weihnachtsbescherung. Es ist 
½3 Uhr. Der Prinz Johann Georg mit Gemahlin und die Prin- 
zessin Mathilde haben sich zur Feier eingefunden. Zu dieser Feier 
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