Full text: König Friedrich August III. von Sachsen.

Königs der Jagd gehuldigt. Die Geschichte der Jagd erweist sich 
vielfach als die Geschichte der Erschliefzung und Kultivierung unseres 
Landes. Hier müssen wir uns versagen, auf dieses viel zu wenig 
bekannte und meist sehr äußerlich aufgefaßte Kapitel der Kultur- 
geschichte einzugehen. Besonders unter der Regierung des weid- 
gerechten Königs Albert hat der Wildstand Sachsens — der im Un- 
verstand der Aufruhrjahre 1848 und 1849 durch ein tolles Treiben 
fast ganz vernichtet worden war — sorgfältige Pflege gefunden, 
so daß er trotz der weitgehenden Industrialisierung des Landes 
einen befriedigenden 
Stand aufweist und 
die Jagd auch eine 
"1 · 2 große Bedeutung für 
r 1 den wrrtschaftlichen 
5½*i * i· Wohlstand gewonnen 
hat. Auch König Ge- 
org war ein wohlwol- 
lender Schützer der 
Jagd. Es ist daher 
wohl begreiflich, daß 
nach solchen vorbild- 
·. lichen Vorgängern 
und unter ihrer An- 
Schloß Moritzburg. leitung auch König 
Friedrich August als 
Erbe der wohlgepflegten und reichbesetzten Jagdreviere ein weid- 
gerechter Jäger und geübter Schütze werden mußte, wozu ihn die 
gütige Vorsehung mit allem nötigen Rüstzeug des Körpers und des 
Geistes ausgestattet hat. Er erfreut sich einer körperlichen Rüstigkeit, 
die ihm anstrengendes Gehen, unermüdliches Steigen und selbst 
wagemutiges Klettern im Hochgebirge ermöglicht. Daß ihm hoher 
persönlicher Mut und Unerschrockenheit eigen ist, ist bekannt. Mit 
hellem, klarem Blick verbindet er warmherziges Fühlen für die Natur 
und ihre Lebewesen und ihr geheimnisvolles Walten. Genügsam und 
verzichtend auf äußeren Prunk, in schlichter, zweckdienlicher Kleidung 
übt der königliche Zäger sein Weidwerk aus. Wer den König in 
schlichtem Lodengewand, den Rucksack auf dem Rücken, in die Berge 
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