Full text: König Friedrich August III. von Sachsen.

Aach alledem darf freudig bekannt werden, daß unseres Königs 
bisherige Regierungszeit für unser geliebtes Heimatland eine Zeit 
reichsten Erntesegens gewesen und daß an ihm und seinem Regimente 
die göttliche Berheißung erfüllt worden ist: „Ich will dich segnen 
und du sollst ein Segen sein!“ 
Dem vorstehend kurz gekennzeichneten hohen Friedensstande der 
Kultur in unserem engeren Baterlande wird der gegenwärtige 
Weltkrieg, auch wenn er, was wir für selbstverständlich halten dürfen, 
siegreich für uns endet, schwere Wunden schlagen. Unsere wachsende 
Wohlfahrt in Deutschland war ja die eigentliche Kriegsursache für 
unsere neiderfüllten Feinde: nicht der niemanden bedrohenden 
deutschen Militärmacht gilt in erster Linie der Haß und der Angriff 
des feindlichen Auslandes, sondern der deutschen Kultur. Deren 
Vernichtung steht auf der Fahne der ausländischen Hasser und Neider. 
Dieser satanische Plan wird zuschanden werden. Aber ernste Rück- 
schläge in unserer Kultur- und Wohlfahrtsentwicklung würde selbst 
der gewaltigste Sieg nicht verhindern können. Den vermehrten 
Ausgaben der kommenden Zahre stehen verminderte Einnahmen 
gegenüber. Diese Rückschläge gilt es nach dem Frieden in harter, 
ernster Friedensarbeit zu überwinden, damit wir wieder auf die 
alte Höhe und noch darüber hinaus kommen. Oagzu ist in allererster 
Linie und allenthalben strenge Sparsamkeit und einsichtsvolle Selbst- 
beschränkung nötig. 
In diesem Sinne mit unserem Könige einträchtig und zielbewußt 
zusammenzuarbeiten, ist die erste Forderung der Zukunft, von deren 
Erfüllung unseres geliebten Volkes künftiges Gedeihen abhängt. 
Diese Arbeit auf uns zu nehmen und von ihr nicht abzulassen, soll 
heute der Geburtstagsgruß und das beste Geburtstagsgeschenk 
jedes guten Sachsen für seinen König sein. Denn höher als alle 
dußeren Erfolge wertet der König die Liebe und Treue seines Bolkes. 
Sie ist und bleibt ihm der köstlichste Edelstein seiner Krone. An ihr 
wollen wir halten in alle Zukunft, in guten und schweren Tagen: 
„Auf, biedre Sachsen, schwört, dem König treu, und fromm, 
und gut zu sein. Eintracht sei unser Band, dies schwöret Hand 
in Hand! Dann singt das ganze Land: Ihn segne Gott!"“ 
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