nach dem ergebnislos verlaufenen Gasangriff des links an-
schließenden II. bayerischen Armeekorps nahm die englische
Angriffstätigkeit Ende April stark zu. Der Feind ver-
wandte auch Gasmunition. Dabei wurden auffällig viel
Blindgänger beobachtet. Veränderungen der Besetzung der
feindlichen Front wurden mehrfach, Vorbereitungen für eine
große Offensive aber während der ersten Monate nicht fest-
gestellt. Die Verluste der 33. Reservedivision betrugen im
ersten Monat insgesamt 8 Offiziere 433 Mann. Sie ent-
fielen fast ausschließlich auf das feindliche Artillerie= und
Minenfeuer.
Im Mai nahm die Gefechtstätigkeit der Engländer noch
zu. Besonders oft wiederholten sich nächtliche Stoßunter-
nehmungen, um Gefangene zu machen und die Aufmerksam-
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luste zurück. Kämpfe, die sich darauf an der ganzen Front
entwickelten, kamen erst nach einigen Tagen zum Abschluß.
Der Minenkrieg erreichte im Juni mit 12 englischen und
28 sächsischen Sprengungen den Höhepunkt. Der Feind
ging nunmehr zu Bombenangriffen auf die Unterkunfts-
orte, vornehmlich Canteleur und Auchy, durch seine zahl-
reichen Fliegergeschwader über. Versuche, die Munitions-=
lager weiter rückwärts zu treffen, scheiterten.
Ein Angriff gegen Reserve-Infanterieregiment 242 nach
gelungener Sprengung wurde von Leutnant von Herder mit
der §. Kompagnie am 2. Juli mit starken Verlusten der
Engländer nach erbittertem Nahkampf abgewiesen.
In gleicher Weise verlief am 4. Juli ein englischer Vor-
stoß gegen die 106. Reserve-Infanteriebrigade, wobei zahl-
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Skizze 52. Das XXVII. Reservekorps bei La Bassée 1916
beit auf diesen Abschnitt hinzulenken. Sehr lebhaft ging es
im Mai südlich des Kanals zu. Auch die feindlichen an Zahl
überlegenen Flieger griffen oft in den Grabenkampf mit
Feuer ein. Beiderseits erfolgten im Mai wieder je neun Mi-
nensprengungen. Die Verluste der 53. Reservedivision er-
reichten in diesem Monat die Höhe von 12 Offizieren 321
Mann, ohne daß es zu größeren Jusammenstößen kam.
Sie wurden aber noch durch die Juniverluste von insgesamt
11 Offizieren und 686 Mann übertroffen. Das Haupt-
ereignis im Juni war die große Sprengung nördlich des
Kanals in der Frühe des 22. Juni durch die Monierkom=
pagnie 205 im Abschnitt von Reserve-Infanterieregiment 241.
Durch eine Sprengmasse von 320 Zentnern wurden die vor-
derste englische Stellung und das ganze englische Minen=
spstem nördlich des Kanals völlig zerstört. Stoßtrupps
drangen sofort bis in die zweite englische Stellung vor und
behrten mit sieben überlebenden Engländern ohne eigene Ver-
reiche Waffen erbeutet wurden. Mehr Glück hatten die un-
ermüdlichen Engländer am 6. Juli an dem großen Spreng-
trichter nördlich des Kanals, wo sie ein Maschinengewehr
und 44 Gefangene wegführten.
Zum Ausgleich der Verluste mußten Anfang Juli die
Marschkompagnien des Rekrutendepots, die in der zweiten
Stellung bisher geschanzt hatten, in die Regimenter ein-
gereiht werden. Dafür wurden 200 Mann vom Rekruten-
depot aus Audengarde zur Didvision vorgeschickt, desgleichen
400 Mann am 2. August.
Am 12. Juli blies der Engländer ergebnislos nördlich
des Kanals Chlorgas ab. Es schlug zum Teil in seine eigenen
Gräben zurück. Am 16. Juli erfolgte dann ein starber Ar-
tillerieüberfall auf die ganze Stellung des XXVII. Reserve-
korps und der links anschließenden 3. bayerischen Infanterie-
division. Tags darauf sprengte der Feind ausgiebig an der
Front südlich des Kanals. Die Verluste in dem wegen des er-