Full text: Sachsen in großer Zeit. Band III. Die Kriegsjahre 1916-1918. (3)

172 
Schon am 31. August wurde das Infanterieregiment 351 
durch österreichische Jägerbataillone abgelöst. In den fol- 
genden Tagen wurde auch der Rest durch die 15. Infanterie- 
division ersetzt. 
8. Bei der Armeeabteilung C 
von Anfang September bis 10. Oktober 1918 
Die 123. Infanteriedivision gelangte mit der Eisenbahn 
zur Armeeabteilung C (Metz) und wurde hier der Gruppe 
Gorz unterstellt. 
Der Divisionsstab kam nach Gorz zu liegen. Das In- 
fanterieregiment 351 wurde im Madtal, das Reserve- 
Infanterieregiment 106 in Arz und Anzig, das Infanterieregi- 
ment 178 im Raume Vionville—St. Marcel—Gravelotte — 
     
% e « 
    
F-5«o«få-JJ- « . 
    
  
   
     
    
     
   
    
   
7225 uusb]ht• #, — 5 
—ks *7: 53 “ * 
I F New-Je ⁊ 
u— * —O0 2 6f 
1 *“ 
" Mon nnes 
; re – ters 
uen 2 aeævu , Bn 
. spÆOFSFA +% 
7rreosnt 
**2 rhhsstsses 
s½63 
or6n 
4lene I Mohsrab 
NGZorschio *52*⅞ 5 “- -. “ 
* —- 
END- 
SkizzeszDie123.JnfanteriedivifionbeiderMaaSgruppeOstlOls 
Rezonville, das Feldartillerieregiment 245 im Raume St. 
Ail—Jouaville—Rezonville—Gravelotte —Amanweiler un- 
tergebracht. 
Mit der 88. und 107. Infanteriedivision bildete die 
123. Infanteriedivision die Reserve der Armeeabteilung. 
Es war beabsichtigt, die Division im Falle eines feindlichen 
Angriffs, dessen Vorbereitungen schon erbannt waren, zwi- 
schen der Armeeabteilung C und der neunzehnten Armee zu 
verwenden. 
Bei erhöhter Bereitschaft sollte sich die Division auf 
Befehl im Naum Waville—VilleceyOnville— Bayonville 
versammeln. 
Am 12. September früh war der Gegner mit starken 
Kräften zum Angriff geschritten. Er war in den Abschnitt 
der 77. Reservedivision etwa in der Gegend von Souleuvre- 
Ferme eingedrungen und hatte diese ODioision überrannt. 
Die Gruppe Gorz hatte frühzeitig den Angriff des Geg- 
ners erkannt. 2,30 Uhr vormittags wurde die 123. In- 
fanteriedivision alarmiert, fünf Minuten darauf die Ver- 
sammlung im Bereitschaftsraum befohlen. 
Mit Kraftwagenkolonnen wurde zuerst das I. Bataillon 
Infanterieregiments 178 nach dem Bereitstellungsraum 
abgefahren. Es folgten das II. und III. Bataillon desselben 
Regiments teils in Lastwagen, teils mittels Fußmarsches. 
Um 2 Uhr nachmittags war das Regiment in Villecey ver- 
sammelt. 
Außer dem Infanterieregiment 351, das in der Nähe 
des Bereitstellungsraums untergebracht war und mit einem 
Bataillon bereits 4,10 Uhr vormittags, mit den beiden 
anderen gegen 6 Uhr vormittags versammelt war, nahm 
das Heranziehen der übrigen Teile der Division infolge 
der großen Entfernungen von der Unterkunft zum Bereit- 
stellungsraum acht Stunden und länger in Anspruch. Die 
zurückflutenden Bagagen und Kolonnen der 77. Reserve- 
division verstopften die Straßen und verlangsamten das 
Vorwärtskommen. Um 7,30 Uhr vormittags war der 
Divisionsstab im Gefechtsstand 200 Meter südlich La 
Grange-en-Haye-Ferme eingetroffen. Das Infanterieregi- 
ment 351, ebenfalls nach der Ferme in Marsch gesetzt, 
traf 10,30 Uhr beim Didvisionsgefechtsstand ein. Um 10,4 5 
Uhr gab, nachdem der Einbruch des Feindes in der Linie 
Viéville—Souleuvre-Ferme erkannt war, die Gruppe Gorz 
den Befehl, daß die 123. Infanteriedivision über die La 
Grange-Ferme in Richtung Vicéville vorzurücken, den Feind 
anzugreifen und zurückzuwerfen habe. 
Hierauf gab die 123. Infanteriedivision 12,35 Uhr nach- 
mittags in Villecey folgenden Befehl aus: 
„1. Der 245. Infanteriebrigade stehen zum Angriff über 
Viéville alle drei Regimenter nebst Begleitartillerie zur 
Verfügung. Der Angriff ist aufs äußerste zu beschleunigen 
und mit größter Energie durchzuführen. 
2. Westlich anschließend muß sich das Eingreifen der 
31. Infanteriedivision bereits fühlbar machen. 
3. II. Abteilung Feldartillerieregiments 245 hat Befehl, 
aus Stellungen nördlich La-Grange-Ferme den Angriff zu 
unterstützen. Verbindung mit ihr ist aufzunehmen. 
4. Divisionsstab bleibt in Villecey.“ 
Um 2,30 Uhr nachmittags griff das Infanterieregiment 
351, mit dem I. Bataillon rechts, dem II. links, an. Das 
III. Bataillon folgte hinter der Mitte. Das I. Bataillon 
setzt sich in den Besitz des Hannoveranerlagers, das II. Ba- 
taillon entriß dem Feinde die Souleuvre-Ferme. Gefangene 
der 16. amerikanischen Division wurden eingebracht. 
Der feindliche Angriff war durch den erfolgreichen Vor- 
stoß der 123. Infanteriedivision zum Stehen gebracht wor- 
den. In der am Abend des 12. September erreichten Linie 
gliederte sie sich zur Abwehr. Der Divisionsstab ging nach 
Gorz zurück. 
Beim Feinde wurden in den folgenden Tagen Vorberei- 
tungen zur Fortsetzung des Angriffs festgestellt. Lebhafter 
Verkehr beim Feinde, seine Bemühungen, das Vorfeld durch 
Stoßtruppunternehmen zu verkleinern, und starke Artillerie= 
tätigkeit ließen auf baldiges Wiedereinsetzen eines feind- 
lichen Großangriffs schließen. Etwa vom 20. September 
wurde ein merklicher Rückgang dieser Vorbereitungsarbei- 
ten beim Gegner festgestellt. Der Feind begann zu schanzen 
und seine neuen Stellungen zu verdrahten. Auffällig war, 
daß der Feind seine Artillerie, die bisher im allgemeinen 
südlich Viéville stand, vorgezogen hatte. Entweder waren 
also die Vorbereitungen beendet und es mußte täglich mit 
dem Einsetzen des Großangriffs gerechnet werden — der 
Stellungsbau bonnte beabsichtigte Täuschung sein — oder 
der Feind hatte sich infolge des hartnäckigen, im Vorfelde 
gefundenen Widerstandes zur gründlicheren Vorbereitung 
seines Großangriffs entschlossen. Täglich fühlten Streifen 
an die deutschen Postierungen heran, sie wurden stets durch 
Feuer abgewiesen. In dem mit dichtem Unterholz bewach- 
senen Waldgelände war ihm auch bei Tage das Heran- 
kommen bis auf nächste Entfernung ermöglicht. Am 
23. September stießen am Nachmittag und Abend starke 
feindliche Stoßtrupps vor und drückten vorübergehend die 
schwache Vorfeldbesatzung der 123. Infanteriedivision zu- 
rück. Am 26. September griff der Gegner nach sieben- 
stündigem lebhaften Störungsfeuer mit Großpatrouillen 
an. Er wurde im allgemeinen abgewiesen. Da, wo es ihm
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.