Full text: Sachsen in großer Zeit. Band III. Die Kriegsjahre 1916-1918. (3)

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ehe die weiter rückwärts liegenden Reserven eingreifen konn- 
ten. Meist entzogen sich diese Stoßtrupps der Engländer 
rechtzeitig den sofort einsetzenden Gegenstößen. 
Häufige Feuerüberfälle der englischen Artillerie zwangen 
zu Bereitstellungen. Man wußte, daß die Engländer seit 
Ersterben der Sommeoffensive zahlreiche kräftige Teilangriffe 
für Winter und Frühjahr planten und hierzu eine starke 
Artillerie auf den Bahnanlagen, die allerorts bis dicht an 
die englischen Kampfstellungen heranführten, bereithielten. 
Auch mit einem plötzlichen Auftreten zahlreicher Tanks 
war zu rechnen. Ein solcher großangelegter Überfall mit 
Verwendung zahlreicher Tanks hatte im November bei 
Cambrai zu ansehnlichem Erfolg geführt, wenn er auch den 
Zweck, die neue deutsche Siegfriedstellung an ihrem Nord- 
ende zu entwurzeln, nicht erreicht hatte. So war die Wacht 
   
   
   
    
division wurde vom 27. März bis 21. April herausgezogen 
und fand bei Tourcoing Zeit, die Ausbildung ihrer Ver- 
bände zu vertiefen. An ihre Stelle rückte für diese Zeit die 
2. Infanteriedioision. 
Auch die 24. Infanteriedivision wurde am 1. Mai auf 
kurze Zeit herausgezogen und dann etwas nach rechts ver- 
schoben, Infanterieregiment 170 erhielt das Gelände beider- 
seits des Kanals, Infanterieregiment 133 die Gegend nörd- 
lich Eickhof, Infanterieregiment 130 das Trichtergelände 
bei St. Eloi zur Verteidigung zugewiesen. 
Links von der 24. Infanteriedivision wurde in Durch- 
führung der Anschauungen der neuen „Abwehrschlacht“= 
vorschrift die bisherige Ablösdivision, die 2. Infonterie- 
division, mit schmaler Front eingeschoben. Die Neugliede- 
rung vollzog sich ohne feindliche Einwirkung. Hinter den 
   
     
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Skizze 33. Das XIX. Armeekorps im Woytschaetebogen 1916—10917 
in dem vorgeschobenen Wytschaetebogen alles andere als 
eine Erholungzzeit. 
Der Minenkrieg, dem die Engländer mit sichtlichem Inter- 
esse oblagen, hielt die Aufmerksamkeit der Grabenbesat- 
zungen stets in voller Spannung. Zahlreiche Vorstöße er- 
folgten gegen die feindlichen Stollenausgänge. Besonders 
taten sich dabei hervor am 17. Februar ein Stoßtrupp 
vom Infanterieregiment 179, am 8. März vom Infanterie- 
regiment 133, wobei 30 Gefangene der an Stelle der eng- 
lischen 41. Infanteriedioision neueingesetzten 16. Infan= 
teriedivision eingebracht wurden, am 12. April die Pa- 
trouille des Leutnants Kunze des Infanterieregiments 179, 
endlich am 24. April der Trupp des Leutnants Marquardt 
vom Infanterieregiment 139. 
Auch bei der 40. Infanteriedivision fanden von Zeit zu 
Zeit größere Patrouillenunternehmungen statt, die meist 
auf einen wachsamen Gegner stießen. Die 40. Infanterie- 
Dioisionen der vordersten Linie wurden Stoßdioisionen be- 
reitgestellt, um als bewegliche Reserven bei dem deutscher- 
seits erwarteten großen Durchbruchsversuch in Flandern 
zu dienen. 
Vor der 24. Infanteriedivision stand nunmehr die eng- 
lische 47. Infanteriedioision. Auch die 19. und 23. eng- 
lische Division wurden in der Kanalnähe festgestellt. Die 
Verdichtung der feindlichen Front deutete auf baldigen 
Angriff. Die Erfahrungen von Verdun, an der Ancre und 
bei Cambrai, wo den Feinden die Überraschung im Nebel 
trotz gespannter Erwartung eines Angriffs seitens der Ver- 
teidiger gelungen war, wurden immer wieder eingeschärft. 
Deutschen Erkundungsversuchen, wobei Gefangene einge- 
bracht werden sollten, wich der Engländer geschickt aus. 
Noch am 21. Mai fand eine Großpatrouille der 24. In- 
fanteriedivision die zweite englische Stellung in Breite von 
600 Meter leer, ebenso vergeblich endete eine Erkundung
	        
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