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Das XII. Reservekorps
1. In der Champagne bis Ende Juli 10916
Das XII. Reservekorps blieb das erste Halbjahr 1916 in
seiner Champagnestellung, die es in den beiden Champagne=
schlachten ruhmvoll verteidigt hatte. Der Franzose, im Früh-
jahr bei Verdun heftig angegriffen, beschränkte sich auf der
Front des XII. Reservekorps in den ersten Monaten des
Jahres 1916 auf fast kampflose Beobachtung der deutschen
Stellung. Von Zeit zu Zeit erfolgten Feuerüberfälle auf
ebenso Anfang Mai die normalspurige Vollbahn le Chatelet
—Juniville —Machault —Vouziers fertiggestellt. Die Pferde-
not und der Zustand der Straßen zwang zur Entlastung der
Kolonnen. Für die Frühjahrsbestellung wurden sogar die
beiden Kavallerieregimenter herangezogen.
Auf die gelegentlichen Feuerüberfälle auf die Unterkunfts-
orte wurde stets sofort mit wirksamstem Vergeltungsfeuer
auf die französischen Lager und belegten Ortschaften geant-
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die Kampfgräben und durch zeitweise auftauchende weit-
tragende Geschütze auch Beschießungen des Hintergeländes.
So wurde Bethéniville am 14. März stark beschossen. Das
Generalkommando verlegte sein Hauptquartier deshalb zu-
rück nach Juniville und siedelte am 23. Junk in das herrlich
gelegene und vom Korpöbrückentrain sehr schön ausgebaute
Kirchbachlager östlich der Straße Hauviné—la Neudille über.
Das feindliche Artilleriefeuer erreichte am 1. April übrigens
auch Junidille.
Am 15. März erfolgte ein schwächlicher Angriff auf das
links anschließende IX. Armeekorps, in dessen Abwehr der
linke Flügel des Korps, die 23. Infanteriedivision erfolg-
reich eingriff.
Anfang April wurde für den Nachschub die neuerbaute
Feldbahn Juniville—St. Clément in Betrieb genommen,
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Skizze 43. Das Xll. Reservekorps in der Champagne 1916
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wortet und damit bald wieder Ruhe hergestellt. Die Selbst-
beschränkung im Munitionsaufwand ermöglichte es dem
Korps, Anfang Juli 20 dOoo Schuß Munition abzugeben,
als die mit riesenhaftem Munitionsbedarf einsetzende
Sommeschlacht zur Aushilfe von ruhigen Fronten her
zwang.
Vom 22. April ab löste die 183. Infanteriebrigade mit
ihren Infanterieregimentern 183 und 184 bis Ende Mai
einzelne Frontbataillone ab und ermöglichte deren Vervoll-
kommnung in der Ausbildung hinter der Front. Besonderer
Wert wurde auf die Sturmausbildung auf dem eigens dazu
hergerichteten Korps-Sturmübungoplatz gelegt. Bei beiden
Divisionen wurden Anfang Juni Sturmkompagnien gebildet.
An Einzelereignissen im ersten Halbjahr ist zu ertwähnen:
Am 24. April ging im Herenkessel ein Pionier-Muni-
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