Full text: Der belehrende bayerische Sekretär.

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ö7. 
Anzeige mit Strafantrag. 
An Haßfurt, den 17. Oktober 1884. 
das kgl. Amtsgericht Haßfurt. 
Betreff. 
Der in meinem Geschäft als Commis angestellte, 23 Jahre 
alte Franz Gutmann von F. hat vor einigen Wochen einen 
an mich bestimmten und adressirten Geschäftsbrief unbefugter- 
weise geöffnet und bei sich behalten. Ich kam durch Zufall 
hinter die Sache, indem die Magd beim Reinigen der Kleider 
des G. den Brief in einer Tasche seines Rockes fand und 
ihn mir behändigte. G. leugnete auch nicht den Brief an 
sich genommen und geöffnet zu haben — zu welchem Zweck, 
das gebe er nicht an; ich vermuthe aber, daß er glaubte, 
es sei Papiergeld darin, und dieses sich aneignen wollte. 
Indem ich dies zur Anzeige bringe, stelle ich auf Grund 
des § 299 des Strasgesetzbuches Strafantrag gegen G., 
welcher, nachdem ich ihn aus meinen Diensten entlassen habe, 
sich noch hier aufhält, und benenne als Zeugen über das 
Vorgefallene meine Dienstmagd Anna Krell, meinen Lehrling 
Anton Hauter und meinen Miethsmann Heinrich Schwert. 
Des kgl. Amtsgerichts 
gehorsamer 
B. Kaufmann. 
58. 
Privatklage. 
An Retzbach, den 7. August 1884. 
das kgl. Amtsgericht Karlstadt. 
Betreff. 
Mit 2 Abschriften. 
Am 3. ds. hat der ledige A. D. von Thüngen in der 
Wirthschaft zum Stern dahier in Gegenwart mehrerer Zeugen 
mich ohne jeglichen Anlaß von meiner Seite einen Lumpen- 
kerl und elenden Wicht, der nur von Lug und Trug lebe, 
Der bayer. Sekretär. 12
	        
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