Full text: Der belehrende bayerische Sekretär.

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111. 
Formular einer Schenkung von Todes wegen. 
Ich der eigenhändig unterzeichnete M. K. beurkunde hiermit 
Folgendes: Da ich eine weite Reise nach O. zu unternehmen 
gesonnen bin, und da es sein könnte, daß ich auf derselben sterbe, 
so habe ich auf diesen Fall dem Herrn P. aus freiem Antrieb 
in Gegenwart der unterschriebenen fünf Zeugen von Todes wegen 
hiermit mein Münz= und Naturalienkabinet, wovon ich demselben 
sofort die Verzeichnisse zustellte, nebst den dazu besonders ver- 
fertigten Behältnissen als volles Eigenthum geschenkt, und es soll 
ihm dasselbe von meinen Erben verabfolgt werden. Sollte ge- 
dachter Herr P. vor mir versterben, so will ich doch, daß diese 
Schenkung von Todes wegen auf gleiche Weise seinem ältesten 
Sohn N. zukommen soll. Wenn ich aber wohlbehalten wieder- 
kehre, so soll diese Schenkung gänzlich aufgehoben und erloschen 
sein; überhaupt behalte ich mir vor, nach Willkür eine Aenderung 
zu machen und diese Verfügung aufzuheben. Der Herr P. 
nimmt diese Schenkung unter obigen Bedingungen an, und zur 
Urkunde dessen habe ich diesen Schenkungsbrief eigenhändig ver- 
fertigt und von den Zeugen nach geschehener Vorlesung unter- 
schreiben lassen. Urkundlich meiner eigenhändigen Unterschrift 
und Siegelung. 
H. am 20. August 18 
(L. S.) M. K. P. 
als Zeugen. 
112. 
Zweites Formular einer Schenkung von Todes wegen. 
Ich unterzeichneter Gustav von P. beurkunde hiermit, daß 
ich heute dem Herrn Adolph Freiherrn von W. meine Bibliothek 
von Todes wegen, mithin so geschenkt habe, daß dieselbe zwar 
ihm heute und morgen übergeben werden, diese Schenkung aber 
erst mit meinem Tode giltig sein soll, indem ich mir das Recht 
vorbehalte, diese Schenkung zu widerrufen und auf eine andere 
Weise über meine Bücher zu verfügen. 
Ich Adolph Freiherr von W. acceptire kraft meiner unten 
folgenden Unterschrift und meines Siegels diese Schenkung. 
dankbar.
	        
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