Full text: Der belehrende bayerische Sekretär.

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Verbrechens der Amtsuntreue zu einer vierjährigen Zucht- 
hausstrafe und zur Cassation verurtheilt. 
Es ist ein Grundsatz unserer menschlichen Zeit gewor- 
den, daß die Strafe nicht erblich sei, daß sie nicht mit dem 
Schuldigen die unschuldige Familie desselben treffen soll. 
Eure Majestät, welche dem ganzen Land als ein gnädiger 
Landesvater erscheinen, werden deshalb gewiß die Frau, die 
Kinder jenes Unglücklichen nicht in dem Elend verkommen 
lassen wollen, in welches tief genug der eigene Gatte und 
Vater sie versetzt hat. 
Wenn ich sage, daß ich sammt meinen Kindern nichts 
zu essen habe als ein thränenbenetztes Brod, so ist dieses 
keine Redewendung, sondern die traurige, buchstäbliche Wahr- 
heit. Woher auch nehmen? Aus Mangel ist mein Gatte 
zum Verbrecher geworden, der Mangel muß sich steigern, nach- 
dem er nicht allein seines Dienstes entsetzt, sondern auch zum 
Gefangenen wurde. Möchten darum Eure Majestät geruhen, 
mir einen jährlichen Unterstützungsbeitrag aller- 
gnädigst gewähren zu wollen. 
In allertiefster Ehrfurcht verharrt 
Eurer Königlichen Majestät 
allerunterthänigst treugehorsamste 
5. 
Formular einer mittelbaren Eingabe. 
Allerdurchlauchtigster, großmächtigster König! 
Allergnädigster König und Herrl 
Allerunterthänigste Bitte 
der N.'schen Buchhand- 
lung in M. 
die Einführung des N. N.'schen lateini- 
schen Lexikons in den Gymnasien und 
lateinischen Schulen betr.) 
Zum kagl. Ministerium d. Innern. 
Mit 1 Beilage. 
Die allerunterthänigst unterzeichnete Buchhandlung, durch. 
*) Statt einer Eingabe an den König kann in solchen Fällen auch. 
eine Vorstellung an das Ministerium gerichtet werden mit der Bitte am Schluß, 
die Sache nach vorgenommener Prüfung Sr. Majestät zur allerhöchsten. 
Entschließung empfehlend in Vorlage bringen zu wollen. Die Adresse- 
auf dem Umschlag lautet: An das k. Staatsministerium 
zu 
München. 
  
 
	        
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