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43.
An einen Neffen. (Zu Nr. 7.)
Mein lieber Neffe!
Für die Gesinnungen, welche in dem von Dir zu meinem
Geburtsfeste übersaudten Briefe ausgedrückt sind, meinen Dank
Fahre fort, Deinen bisher befolgten Grundsätzen getreu zu
bleiben, und bitte Gott, Dich nicht unter schlechte Gesellschaft,
wo die mühsam eingepflanzten Lehren oft so schnell verschwinden,
gerathen zu lassen, und Du wirst immer an mir finden
Deinen
wohlwollenden Onkel.
44.
An einen Schwager. (Zu Nr. 11 und 12.)
Mein lieber Schwager!
Deine Beglückwünschung gelegentlich meines Geburtsfestes
hat mich mit inniger Freude erfüllt. War ich zwar von Deinen
wohlwollenden Gesinnungen gegen mich ohnehin schon über—
zeugt, so hat mir doch diese Aufmerksamkeit auf's Neue den
Beweis geliefert, daß nicht blos das Band der Schwägerschaft,
sondern auch persönliche Zuneigung uns verbindet. Sie zu er-
halten und zu stärken, wird auch mein stetes Bestreben sein. Sei
überzeugt, daß ich jede Gelegenheit benutzen werde, Dir den
Beweis zu geben, daß ich, Dir herzlich dankend, in brüderlicher
Liebe beharre
Dein
treuer Schwager 2c.
45.
An einen Freund. (Zu Nr. 15.)
Werthester Freund!
Schon war ich geneigt, über Deine Saumseligkeit im.
Schreiben Dir zu zürnen, als Dein letzter Brief Dich einiger-
maßen entschuldigte. Ich danke Dir recht herzlich für die
darin ausgesprochenen Gesinnungen und für die Fortdauer Deiner
Freundschaft. Sind wir auch fern von einander, so sind wir
geistig doch vereint, und die Erinnerung an die in Leid und
Freud mit Dir verlebten Tage bleibt mir eine der werthesten