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zahlreichen Familie erhören, und Gottes reichster Segen wird
Sie lohnen.
Geruhen Euer 2c. die Versicherungen der tiefsten Ehrer-
bietung zu genehmigen, worin zu beharren die Ehre hat
Euer 2c.
gehorsamster.
96.
Bitte an einen Minister um Anstellung.
Hochgeborner 2c.)
Nur der äußerste Drang der Umstände läßt mich wagen,
Euer Excellenz durch diesen ehrfurchtsvollsten Vortrag zu be-
lästigen. Seit 12 Jahren bin ich als Diurnist bei dem k. Land-
gerichte N. verwendet und habe mir die erforderliche Tüchtigkeit
im amtlichen Wirken, so wie die stete Zufriedenheit meiner
Vorgesetzten erworben. Ich habe keine Eltern, kein Vermögen
mehr, bin Familienvater, und beziehe nur eine Taggebühr von
1½ Mk. Es ist mir heilige Pflicht, meine Kinder ordentlich zu
erziehen und deßwegen zu trachten, mein Einkommen durch Er-
langung einer Schreiberstelle zu vergrößern. Da schon mehrere
meiner Altersgenossen, die übrigens noch keine 12 Jahre dienen,
mit welchen ich daher, wenigstens hinsichtlich des Dienstalters,
gleich große Ansprüche zu theilen glaube, ähnlicher Anstellungen
sich zu erfreuen hatten, wagte ich heute eine Vorstellung an
Seiner Königlichen Majestät höchstes Justiz-Ministerium aller-
unterthänigst einzureichen, und bitte nun Euer Excellenz ehr-
furchtsvollst: vorzüglich im Hinblicke auf meine langen Dienst-
jahre meine Anstellung als Schreiber bei dem hiesigen Land-
gericht oder einem der benachbarten Gerichte geneigtest befür-
worten zu wollen.
Mit den Gefühlen des innigsten Dankes würde ich von
Euer Excellenz die Gewährung meiner ehrfurchtsvollsten Bitte
als ein Geschenk Ihres unschätzbaren Wohlwollens für mich und
meine Familie empfangen.
Mit der tiefsten Ehrerbietung verharre ich
Euer 2c.
unterthänigst gehorsamster.