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meiner Handlungsweise, und so schmeichle ich mir, auf die Ge—
währung meiner Bitte zu hoffen, und unterzeichne mich mit
der vollkommensten Hochachtung
Ib
ergebenster.
109.
Bitte um Veranstaltung einer Sammlung für Unglückliche.
Theurer Freund!
Das schreckliche Unglück, welches die armen Bewohner des
Ortes N. jüngst betroffen hat, kennen Sie aus öffentlichen Blät-
tern. So weit sich aber auch diese bemüht haben, mit leben-
digen, ergreifenden Farben das gräßliche Unglück zu schildern,
so ist doch die Schilderung weit hinter der Wirklichkeit zurück-
geblieben. Sechzig Familien sind obdachlos, ohne Nahrung,
ohne Kleider; Viele, vorzüglich Kinder, sind die Beute einer
verheerenden Seuche. Was wir auch thun, was von Seite der
Behörden, der benachbarten Gemeinden geschieht, — es ist un-
zureichend, vermag nicht, den dringendsten Anforderungen zu
genügen. Ich bin daher gezwungen, meine Zuflucht auch zu
Ihrer Menschenfreundlichkeit zu nehmen und Sie zu bitten, bei
Ihren gewiß theilnahmsvollen Mitbürgern eine Sammlung für
die Unglücklichen zu veranstalten. Ich bin von Ihrem vor-
trefflichen Herzen überzeugt, daß es nur dieser Anregung be-
darf, um Ihre innige Theilnahme an den Unglücklichen anzu-
regen und Ihre viel vermögende Verwendung hervorzurufen.
Zuversichtlich Ihrer Hülfe entgegensehend, beharre ich in der
ausgezeichnetsten Hochachtung
Ihr
ergebenster.
110.
Bitte eines jungen Mannes um Empfehlung.
Hochwohlgeborner Herr!
Das Wohlwollen, wovon Euer Hochwohlgeboren mir bisher
so viele Beweise gegeben, ermuthigt mich, Ihnen mit einer Bitte
zu nahen, deren Erfüllung für mich von höchster Wichtigkeit ist.
Es sucht nämlich die gräflich N.'sche Familie einen Gärtner, und
da ich ihren Anforderungen entsprechen zu können mir schmeichle,