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113.
Bitte an einen Minister um Ueberlassung einer Lieferung.
Hochgeborner ꝛc.!
Der Bedarf der einzelnen Garnisonen an wollenen Decken
wird im ganzen Königreiche jährlich an die Wenigstnehmenden
versteigert, und so kommt es, daß viele Concurrenten auftreten,
sich so herabbieten, daß sie unmöglich die vertragsmäßigen Lie-
ferungen machen können, daß daher ihre Fabrikate ausgestoßen
werden, sodann aber, da nun Akkorde nicht immer möglich sind,
die Garnisonen mitunter Mangel an einem so nothwendigen
Gegenstand leiden.
Durch besonders günstige Umstände ist es mir möglich
gemacht, die Lieferung der wollenen Decken für sämmtliche Gar-
nisonen des Königreichs um zwölf Prozent wohlfeiler zu über-
nehmen, als sie im vorigen Jahre bezahlt worden sind, nämlich
zu — Mk. eine — pfündige Decke. Ich mache aber hiebei die
unerläßliche Bedingung, daß mir die Lieferung für sämmtliche
Garnisonen des Königreichs übertragen und längstens in 2 Mona-
ten der Gesammtbedarf genau angegeben wird.
Indem ich Euer 2c. dieses Anerbieten gehorsamst mache,
erlaube ich mir die Bemerkung, daß seit länger als zehn Jahren
die Decken um keinen so niedrigen Preis geliefert worden sind,
und daß es mir nach Verfluß von 2 Monaten unmöglich sein
wird, mein Anerbieten zu halten.
Sollten Euer 2c. auf meinen Vorschlag einzugehen geruhen,
so bitte ich ganz gehorsamst, mich hiervon alsbald in Kenntniß
zu setzen und zugleich einen Commissär zu ernennen, mit welchem
der Vertrag förmlich abgeschlossen werden kann.
Genehmigen Euner 2c. die Versicherung der tiefsten Ehr-
erbietung, worin beharrt
Ew. 2c.
gehorsamster
N.
Antworten auf Bittbriefe.
114.
Die Nachsicht einer Zahlung betr. (Zu Nr. 98.)
Werthester Herr N.]
So angenehm es mir gewesen wäre, wenn Sie mich auch
nur zum heil hätten befriedigen können, da zu leistende Zahl-