Full text: Der belehrende bayerische Sekretär.

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ungen selbst mich drängen, so gestehe ich Ihnen doch gerne die 
gewünschte Nachsicht zu, da ich Sie immer als einen rechtschaf- 
fenen Mann gekannt habe, und es sich leicht fügen kann, daß 
man nicht immer nach seinem Willen frei disponiren kann. 
Suchen Sie also, so viel wie möglich Ihrem Versprechen nach- 
zukommen, und seien Sie überzeugt, daß unter günstigen Um- 
ständen an keine Mahnung gedacht hätte 
□ 
Ihr ... 
drenstbererter. 
115. 
Die Bitte eines Freundes betr. (Zu Nr. 103.) 
Herzensfreund! 
Dein Brief hat mich mit inniger Freude erfüllt! Daß Du 
mir die Pathenstelle bei Deinem Kind überträgst, ist mir ein 
Beweis Deiner Freundschaft. Ich werde Sonnabend Mittags 
bei Dir eintreffen und wohl auch die Nacht bei Dir zubringen. 
Euch allen die beste Gesundheit wünschend, bin ich stets 
Dein 
Freund NMN. 
116. 
Das Darlehen von einem Freund betr. (Zu Nr. 104.) 
Lieber Freund! 
Noch nie hat mich ein Brief eines Freundes freudiger, aber 
auch zugleich so unangenehm berührt, als der Deinige vom 15. 
d. M. Ich sage freudiger, weil ich eben daran meine Freunde 
erkenne, wenn sie frei und offen, wie es dem Freund gegen den 
Freund geziemt, sprechen, in den verschiedenen Fällen sich gegen- 
seitig vertrauen und einander helfen; unangenehm aber, weil 
ich, gerade selbst nicht bei Kasse, für den ersten Augenblick nicht 
wußte, woher Hülfe nehmen, und sie doch geleistet werden mußte. 
Indessen kostete es nur kurze Ueberlegung, und es kam Rath. 
So freut es mich denn recht sehr, Deinem Wunsche doch ent- 
sprechen zu können. Zu Deiner Reise, so wie zu gutem Erfolge 
wünsche ich Dir herzlich Glück! Wegen der Rückgabe des Geldes 
hast Du Dich weder zu bekümmern noch zu beeilen, denn in 
acht Tagen erhalte ich meinen Wechsel, und dann ist alles in 
Ordnung. Lebe wohl! Ich verbleibe 
Dein 
dienstbereiter Freund.
	        
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