Full text: Der belehrende bayerische Sekretär.

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trug ihm Deine Streitsache vor. Auf seinen Nath habe ich sie 
nun bei dem kgl. Landgericht anhängig gemacht, wo sie näch- 
stens vorgenommen und zur baldigen Entscheidung gebracht 
werden soll. Ich glaube, an einem guten Ausgang um so 
weniger zweifeln zu dürfen, als die List, deren Dein Gegner 
sich bedienen wollte, um das Gericht zu täuschen, bereits ent- 
deckt worden ist; und so hoffe ich, Dir nächstens die erfreuliche 
Nachricht von dem erwünschten Ausgange mittheilen zu können. 
Ich verbleibe 
Dein 
aufrichtiger Freund. 
139. 
Bericht an eine Dame über den guten Fortgang der Studien ihres Sohnes 
von einem Bürger. 
Hochwohlgeborne, 
Gnädige Frau! 
Das Vertrauen, welches Euer Hochwohlgeboren in mich 
setzten, indem Sie Ihren Herrn Sohn N. bei mir einlogirten, 
glaube ich dadurch rechtfertigen zu müssen, daß ich Sie von 
Zeit zu Zeit von seinem Thun und Treiben in Kenntniß setze. 
Es freut mich sehr, in diesem ersten Bericht Ihnen nur das 
Angenehmste sagen zu können. Ich sprach nämlich neulich mit 
seinem Professor, und dieser versicherte mir, daß N. außerordent- 
lich fleißig sei und sehr viele Fähigkeiten zeige. Sein Betragen 
in der Schule wie zu Hause ist ausgezeichnet gut. Besonders 
gefällt es mir, daß er in der Wahl seines Umgangs sehr vor- 
sichtig ist, und sich nur solchen anschließt, die von ihren Lehrern 
als wohlgesittet erkannt und bezeichnet sind. Euer Hochwohl- 
geboren dürfen sich also Glück wünschen, die Mutter eines so 
hoffnungsvollen Sohnes zu sein, und zweifeln Sie nicht, daß 
ich daran den innigsten Antheil nehme. Ich bin mit voll- 
kommener Hochachtung 
Euer Hochwohlgeboren 
ergebenster. 
140. 
Beförderungsanzeige an einen ehemaligen Vorgesetzten. 
Hochwohlgeborner, 
Hochzuverehrender Herr Oberamtsrichter! 
Euer Hochwohlgeboren haben mir während der langen Zeit, 
die ich unter Ihnen zu dienen die Ehre hatte, so viele Beweise
	        
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