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Ihres Wohlwollens gegeben, daß ich es für meine Pflicht halte,
Ihnen die Anzeige zu machen, daß ich gemäß allerhöchsten
Rescripts vom 15. d. M. zum Registrator bei der k. Regierung
zu N. allergnädigst befördert worden bin. Hiedurch habe ich
nun mein vorgestecktes Ziel erstrebt, und das Meiste haben Euer
Hochwohlgeboren hiezu beigetragen, indem Sie mir Gelegenheit
gegeben, in den verschiedenen Geschäftszweigen mir die nöthigen
Kenntnisse zu erwerben, und auf die wohlwollendste Art mich
überall belehrten. Ich werde es mir aber auch angelegen sein
lassen, Euer 2c. als meinem Gönner Ehre zu machen und bei
jeder Gelegenheit zu zeigen, wie sehr ich bin
Euer Hochwohlgeboren
gehorsamster N.
141.
Desgleichen an Eltern.
Theuerste Eltern!
Freuen Sie sich mit dem Freudigen! Das Ziel, worauf ich
schon halb verzichtete, ist erreicht; ich bin zum Lieutenant ernannt,
und was mich noch mehr erfreut, ich komme in die Garnison
nach W. Dann bin ich bei Ihnen, kann Ihrer Gegenwart mich
erfreuen, kann den Abend Ihres Lebens Ihnen erheitern, Ihnen
verschönern. Bald — in acht Tagen schon — werde ich ein-
treffen. Wie sehr sehnt sich nach Ihrer Umarmung
Ihr
dankbarer Sohn
142.
Krankheitsanzeige an einen Freund.
Theuerster Freund!
Ich freute mich darauf, Dir die Nachricht von der glück-
lichen Zurückkunft meiner Schwester Eulalia mittheilen zu können;
aber statt derselben muß ich Dir Niederbeugendes, Schmerzliches
melden. Eulalia kam krank hier an; sie liegt an einer Lungen-
entzündung schwer darnieder. Du, selbst der beste Freund
meiner Eulalia, weißt, wie innig ich sie liebe; Du kannst daher
auch meine Leiden, meine Qual ermessen. Du allein bist im
Stande, mir den Trost, die Fassung zu geben, nach der ich