159.
Eine desgleichen.
Hochgeehrtester Herr!
So dringend Sie mich schon mehrmals zu sich eingeladen
haben, so kann ich doch jetzt erst von dieser Einladung Gebrauch
machen, indem mich meine Geschäfte am . .. in Ihre Nähe
führen werden. In der Voraussetzung, daß ich Ihnen nicht lästig
fallen werde, werde ich mich also beehren, Sie am . .. zu be-—
suchen, und ich werde, in der Voraussetzung Ihrer gütigen Er—
laubniß, Gattin und Tochter mitbringen. Da aber die Letzteren
zurückbleiben würden, wenn der Besuch bei Ihnen nicht ausge—
führt werden könnte, so erlaube ich mir die Bitte um gefällige
Benachrichtigung, ob Ihnen unser Kommen nur einigermaßen
lästig oder unangenehm sein könnte. Genehmigen Sie die Ver—
sicherung ausgezeichneter Hochachtung
Ihres
gehorsamsten.
160.
Anzeige einer Reise.
Vielgeliebter Vater!
Das unerwartete Glück ist mir zu Theil geworden, eine
Reise nach Paris machen zu können. Graf P. machte mir
gestern das Anerbieten, ihn dahin zu begleiten, und ich schlug
es natürlich nicht aus, da es schon so lange mein Wunsch ist,
dieses Paris, in welchem auch Sie, theuerster Vater, so glück—
liche Stunden verlebten, einmal zu sehen. Sie haben noch meh—
rere Freunde dort; wollten Sie nicht die Güte haben, mir
Empfehlungsschreiben an sie mitzugeben? Die Reise wird läng—
stens in 8 Tagen angetreten werden; ich hoffe daher, in der
Zwischenzeit Nachrichten von Ihnen und die gewünschten Briefe
zu erhalten. Fürchten Sie nicht, daß ich im Gewühle dieser
Weltstadt Sie oder mich selbst vergessen werde; nein, das ist
nimmermehr möglich; zu lebendig steht Ihr Bild vor meiner
Seele, zu lebendig sind in mir die Ermahnungen und Lehren,
welche Sie mir bei dem Scheiden aus Ihren Armen ertheilt
haben. Sogleich nach meiner Ankunft in Paris werde ich
Ihnen schreiben. Ich bitte Gott, daß er Sie in seinen heiligen