Full text: Der belehrende bayerische Sekretär.

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einem Menschen vereinigt angetroffen werden, so glaube ich sie 
doch in dem Bedienten meines verstorbenen Schwagers gefunden 
zu haben. Ich habe ihn seit Jahren genan beobachtet, seit drei 
Monaten in meinem Hause, und kann ihm sowohl aus meiner 
eigenen Ueberzeugung, als nach den Aeußerungen meines 
Schwagers und meiner Schwester das Zeugniß geben, daß er 
alle die geforderten Eigenschaften in vollen Maß besitzt. Ich 
würde ihn selbst in meine Dienste nehmen, wäre nicht ein zweiter 
Diener mir überflüssig und mein alter Diener ein so lang— 
jähriges Familienstück, daß ich ihn unmöglich verabschieden kann. 
Rudolph, dieses ist der Name des Ihnen Empfohlenen, hat 
auch noch die gute Eigenschaft, daß er eine sehr schöne, fast ganz 
correcte Hand schreibt. Er ist 25 Jahre alt und von sehr an— 
genehmem Aeußern. Wollen Euer 2c. ihn sehen, so werde ich 
ihn in den nächsten Tagen senden. 
Ich habe die Ehre, die Versicherung meiner aufrichtigen 
Ergebenheit zu erneuern und zu beharren 
Euer Hochwohlgeboren 
ganz gehorsamster 
N. N. 
208. 
Empfehlung zu der Stelle eines Privatsekretärs. 
Hochgeborner ꝛc.! 
Unter allen den vielen jungen Männern, welche man auf 
den ersten Anblick hin zu der bei Euer 2e. erledigten Stelle eines 
Privatsekretärs geeignet halten könnte und welche dazu Lust 
tragen, — und deren sind nicht Wenige — scheint mir doch 
keiner dazu geeigneter, als der junge H., Sohn des Oberamts- 
richters H. zu N. Ein Mann von 25 Jahren, der sich durch 
gründliche Rechtskenntniß und praktische Gewandtheit auszeich- 
net, der ein gutes Deutsch in schönen Schriftzügen schreibt, der 
englischen, französischen und italienischen Sprache vollkommen 
mächtig, in den alten Sprachen vollkommen zu Hause ist, — 
hat er etwas besonderes Anziehendes in seinem Aeußeren, feine 
Manieren und eine ausgezeichnete Gewandtheit, in der Conver- 
sation auch den einfachsten Gegenstand auf eine geistreiche Weise 
zu behandeln. Derselbe ist überdies in den höheren Kreisen 
der Gesellschaft nicht fremd und von vollendeter, umfassender 
Bildung. Wenn mir Euer 2c. erlauben, ihn persönlich vorzu-
	        
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