Full text: Der belehrende bayerische Sekretär.

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bald zu Theil werden; ich erwarte ihn mit unendlicher Sehn— 
sucht und Beklommenheit. 
Ihr 
Sie innig liebender 
304. 
Geständniß der Liebe an ein schon etwas länger gekanntes Mädchen aus 
dem mittlern Stande. 
Geliebtes Käthchen! 
Lange zögerte ich, dem Drange meines Herzens zu folgen 
und Ihnen, Theuerste. die Gefühle desselben offen darzu— 
legen; allein ihr anmuthiges Wesen, die Tugenden, die Sie 
täglich in holder, unschuldiger Anspruchlosigkeit entfalten, über— 
wanden meine Schüchternheit, und ich gestehe Ihnen, daß ich 
Sie auf's innigste, zärtlichste liebe. Ihr schönes, bezauberndes 
Bild schwebt Tag und Nacht vor meinen Blicken; nur in Ihrer 
Nähe ist mir wohl, und seit ich Sie, innig geliebtes Mädchen, 
kennen lernte, habe ich keine Freude, als die aus Ihrem Um— 
gang geschöpfte. Ich habe keinen höhern Wunsch, ich kenne keine 
andere Seligkeit, als mich durch Ihre Gegenliebe beglückt zu 
sehen. Holdes Käthchen, beglücken Sie durch solche mich, dessen 
Liebstes Sie sind; mein ganzes Streben soll darauf gerichtet 
sein, Ihr Leben zu verschönern. Sehnsuchtsvoll sehe ich einem 
günstigen Ausspruch Ihres sanften Herzens entgegen und ver— 
bleibe immer 
Ihr 
Sie treu liebender 
N. 
305. 
Geständniß der Liebe an ein Dienstmädchen. 
Heißgeliebte Nanni! 
Was werden Sie sich wundern, wenn Sie von mir einen 
Brief erhalten, und wie werden Sie erstaunen, wenn Sie ihn 
lesen! Ich kann nicht heucheln, ich muß sagen, wie mir's um's 
Herz ist. Ich habe Sie so lieb, wie man nur ein schönes, braves 
Mädchen, wie Sie sind, lieb haben kann. Wie ist mir so wohl 
und herzig zu Muthe, wenn ich Sie nur von Weitem sehe; 
wie pocht da mein Herz und jeder Schlag sagt mir: o wenn
	        
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