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dich das liebe Nannchen nur auch so lieb hätte, wie du sie hast.
Und wenn ich Sie erst in der Nähe sehe und so recht betrachte,
da geht den ganzen Tag der Kopf mit mir im Ringel herum;
Alles, was ich angreife, mache ich verkehrt. So kann es wahr-
haftig nicht lange mehr gut thun; lassen Sie mich doch recht
hald wissen, ob Sie mir auch so ein Bischen gut sind, ob Sie
mich zum Manne nehmen wollen; ich glaube, es wäre mir lieber,
als wenn ich das große Loos gewinnen würde. Schreiben Sie
mir doch recht bald, oder wenn ich Sie wieder sehe, so geben
Sie mir ein Zeichen, dann weiß ich's schon. Ich grüße Sie
recht vielmals und verbleibe
Ihr
treuer Liebhaber
N.
306.
Heirathsantrag eines Wittwers an ein Mädchen.
Sehr geehrtes Fräulein!
Seit dem Tode meiner Frau vereinsamt in meinem Hause
und der treuen Hilfe bei der Erziehung meines Kindes beraubt,
fühle ich mich durch Ihre Herzensgüte ermuthigt, an Sie die
Frage zu richten, ob Sie geneigt sein möchten, mir eine solche
Helferin zu werden, mir die Hand zum Bunde für's Leben zu
reichen. Es ist allerdings für ein Mädchen keine kleine Aufgabe,
einem Wittwer als Gattin zu folgen, der ihr sofort die Last
der Erziehung eines ihr bisher fremden Kindes zumuthet; ich
kann Ihnen, wenn Sie mir Ihr Jawort geben, nur versprechen,
daß ich Ihnen diese Aufgabe nach Kräften zu erleichtern bestrebt
sein werde. Meine Vermögens= und Geschäftsverhältnisse, die
Ihnen bekannt sind, erlauben mir, in dieser Beziehung Manches
zu thun, was Anderen versagt ist, und das mag mit dazu bei-
tragen, Ihre etwaigen Bedenken, deren Berechtigung ich wahr-
lich nicht verkenne, zurückzudrängen. Ich habe zu Ihnen das
Vertrauen, daß Sie alle Eigenschaften besitzen, um eine gnte
Hausfrau, eine liebevolle Gattin, eine zärtliche Mutter zu sein —
wenn Ihr Herz dabei ist. Und so sehr ich letzteres wünsche
und hoffe, und so wenig es mir beikommt, Ihnen neue Be-
denken zu machen, so kann ich doch nicht umhin, Sie dringend
zu bitten, Sie wollen ernstlich sich prüfen, insbesondere ob Sie
meinem Kinde wirklich das sein können, was ich erwarte —
eine zweite Mutter. Denn so theuer ist mir dies Kind, daß alle