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309.
Eine andere. (Zu Nr. 303.)
Euer Wohlgeboren!
Meine Louise zeigte mir gestern den Brief, den Sie an die-
selbe gerichtet haben. Sie werden mir zugestehen, daß in einer so
ernsten Angelegenheit gar viele Punkte geordnet werden wollen,
ehe eine bestimmte Entscheidung erfolgen kann. Wollen Sie mir
deshalb das Vergnügen machen, mich heute Nachmittag zu be-
suchen. Mit voller Hochachtung
Ihre
ergebenste N. N.
310.
Eine drite. (Zu Nr. 303.)
Mein Herr!
Anbei folgt Ihr Brief an meine Louise zurück; die Ant-
wort liegt in der Rücksendung.
Ihr
ergebenster N.
311.
Bewerbung bei einem Vater um seine Tochter.
Hochwohlgeborner 2c. #
Sie werden mir die Dreistigkeit, mit welcher ich mich Ihnen
zu nähern wage, wohl nicht verübeln, wenn Sie bedenken, daß
dieser Schritt das Glück meines Lebens betrifft. In Ihrem
Familienkreise, während der mir dort durch Ihre Güte gewor-
denen vielen glücklichen Stunden, hatte ich oft und hinlänglich
Gelegenheit, Ihre Fräulein Tochter vollkommen kennen zu lernen,
und eben so lernten Sie und die Ihrigen mich genau kennen.
Daher wage ich es, Ihnen eine Bitte vorzutragen, von deren
Gewährung mein Wohl oder Wehe abhängt. Schon seit einigen
Jahren hatte ich den festen Entschluß gefaßt, Ihre Fräulein
Tochter als Gefährtin des Lebens mir zu erwählen. Da nun
meine Existenz jetzt fest begründet, mein seit Jahren gehegter
Wunsch noch derselbe ist, so bitte ich Sie, mir die Hand Ihrer
Fräulein Tochter, deren Liebe ich mir erworben zu haben glaube,
zu gewähren. Ich werde mich der Ehre, in Ihre so werthe
Familie aufgenommen zu werden, stets würdig zeigen; stets