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hat. Bei Ihnen wird er es gerade so machen wie hier: an-
fangs verlieren, später immer und immer gewinnen. Seine
hiesigen Gewinne berechnen sich auf 30,000 Mk. Sehen Sie
ihm genau auf die Finger, und bei dem Würfelspiel auf die
Würfel, vielleicht gelingt es Ihnen, den Betrüger zu entlarven.
Als alter Bekannter glaube ich, Ihnen diese Notiz schuldig zu
sein, von der Sie übrigens keinen öffentlichen Gebrauch machen
werden. Mit wahrer Achtung
Ihr
ergebenster Freund
N. N.
333.
Warnung vor dem Ankauf eines Guts.
Hochgeborner 2c.C
Das Wohlwollen, welches Euer 2c. mir stets bewiesen
haben, verpflichtet mich zu der gegenwärtigen Mittheilung. Ich
habe gestern aus dem Munde Ihres Unterhändlers N. selbst
vernommen, daß Sie im Begriff stehen, das Gut N. von dem
Fürsten W. zu kaufen, und daß Sie hierauf bereits die Summe
von 190,000 Mk. geboten haben. Sie sind durch Ihren Unter-
händler betrogen; das Gut ist nicht 150,000 Mk. werth. Ge-
ruhen Sie, sich an Ort und Stelle von der Baufälligkeit des
Schlosses, von dem schlechten Zustande der Felder zu über-
zeugen. Euer 2c. werden sicher die Richtigkeit meiner An-
sicht, die sich übrigens auf das Urtheil Sachverständiger stützt,
bestätigt finden.
Geruhen Euer 2c. diese Mittheilung lediglich auf Rechnung
der Ergebenheit zu schreiben, in welcher zu beharren die
Ehre hat
Euer 2c.
gehorsamster.
334.
Uebersendung eines Geschenks an einen Beamten.
Hochgeehrtester Herr!
Obwohl ich weiß, daß es den Grundsätzen Euer 2c. ent-
gegen ist, von irgend Jemand ein Geschenk zu empfangen, so
wage ich es doch, Ihnen beifolgenden Korb mit 25 Flaschen