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suchten Punkte gar nicht weiter beachtet, dieselben vielmehr
unbegreiflicher Weise als blose Nester bezeichnet. Die
Gründe, welche den Betriebsbeamten zu einer solchen Ansicht
bestimmen konnten, wird kein mit dem Bergbau und dem
geognostischen Verhalten eines Flötzes nur einigermaßen
vertrauter Bergmann einsehen, und man wird anzunehmen
gezwungen, daß dieses entweder aus irgend einem nicht ein-
gestandenen Grund oder unbedachter Weise geschehen sei.
Aus eben dieser Ursache kam auch das Schmelzwesen immer
mehr herunter, denn glaubwürdigen Personen und den
Aussagen der beiden Kupferschmelzer zufolge wurden bei
einem guten Gang des Schmelzofens von dem Beamten
immer so überflüssige, ja ungeeignete Versuche mit Zusätzen
gemacht, daß damit Alles verderben mußte und ein großer
Theil des Kupfers in die Schlacken überging.
Die Behauptungen, es trete das bituminöse Mergel-
schieferflötz an der westlichen Seite des Spessart größten-
theils nesterweise auf, dasselbe sei zu arm an Erzen, wegen
übermäßigen Zudrangs der Grubenwässer sei das Erz
schwierig zu gewinnen, das Kupfer nehme immer mehr im
Preis ab 2c., veranlaßten denn endlich die General-Berg-
werk= und Salinen-Administration, dem Andringen des
Beamten wegen Auflösung des Werkes nachzugeben, die
Arbeiten wurden eingestellt und dadurch viele Menschen,
welche sich durch den Bergbau sehr gut nährten, da der
Lohn sehr hoch war, außer Erwerb gesetzt.
Die Wohn= und Betriebsgebäude, die Maschinen, die
Grundstücke und die Inventarsgegenstände wurden bereits
einer zweimaligen öffentlichen Versteigerung ausgesetzt, sie
sind aber alle, ein einziges Gebäude ausgenommen, auf
welches der Taxwerth geboten und welches abgegeben
wurde, gegenwärtig noch im Besitze des Aerars. Die Maschi-
nen, größtentheils aus Eisen und tauglichem Holz bestehend,
erreichten zwar bei der Versteigerung die Taxe, diese war
aber so niedrig, daß sie kaum den zehnten Theil der An-
kaufskosten betrug. Und nun, da die Gebäude ausgeleert
sind, werden sie wohl noch öfteren Verkäufen fruchtlos aus-
gesetzt werden.
Als Beleg der Behauptung, daß das Aufgeben dieses
Werkes ungeeignet gewesen, möge noch die Bemerkung die-
nen, daß sich der Fabrikbesiger und Forstmeister Dr. A.
zu &. vor einigen Jahren entschlossen hat, die Kobaltzeche