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Werden und Gestalten der furchtbaren Ereignisse, und nie-
mand entgeht einer dumpfen und heissen Wallung, wenn
beim langsamen Abrollen der einzelnen Stücke immer dro-
hender und immer deutlicher das Gespenst des Krieges
auftaucht. Ab und zu, beim Fortschreiten der Intrige,
deren Fäden wir greifen, steigt die Hoffnung in uns
auf, dass das Schlimmste nicht eintrifft. Dann wieder em-
pfinden wir das entsetzlich peinigende Gefühl, dass mit
etwas gutem Willen das fürchterliche Unheil vermieden
werden kann und dennoch nicht vermieden wird. Bis endlich
in das Gewirr der gewundenen und langatmigen Redens-
arten das trockene, schwere, kurze Wort fällt: «Mobil-
machung>! oder «Krieg»! Aus den sieben fesselnden Ro-
manen, die wir ineinanderschmiegen, erwächst das Ge-
samtdrama der furchtbaren Krisis.. Aus deutschen, eng-
lischen, französischen, russischen Worten, den Worten aller
europäischen Staatsmänner und Fürsten erhebt sich ein
dumpfes, grollendes Stimmengewirr. Es nimmt sich aus
wie die Sprachverwirrung zu Babel. Niemand will mehr
den anderen verstehen. Und dennoch ertönt aus dem Chaos
der Stimmen zuletzt der klare gewaltige Klang der Wahr-
heit, die nicht umzubringen ist, die am Dirigentenpult der
Weltgeschichte steht und ihre erbittertsten Widerstreiter zum
Takthalten zwingt und zum Mitsingen.