Full text: Staatsbürgerliche Belehrungen in der Kriegszeit. Band 1. (1)

Hier will der Nationale Frauendienst Abhilfe schaffen. 
Er ist bereit, die Küchenabfälle aus den Grundstücken durch 
angestellte Sammler abzuholen und den Biehbesitzern zuzu- 
führen. Eine Nachricht durch Postkarte an den Nationalen 
Frauendienst, Königstraße 20 oder durch Fernsprecher Nr. 276 
genügt. Bestellungen durch Vernsprecher können nur vormittags 
zwischen 10 und ½1 Uhr gemacht werden. Der Nationale 
Frauendienst wird sodann die in den Grundstücken gesammelten 
Küchenabfälle sofort abholen lassen und den Biehbesitzern zuführen. 
Je länger der Krieg währt, desto wichtiger wird die Auf- 
gabe der Daheimgebliebenen, alle Hilfsmittel zu gebrauchen, 
um den wirtschaftlichen Kampf erfolgreich durchzuführen. An 
die Hausbesitzer und Hausfrauen von Leipzig ergeht deshalb 
erneut die dringende Bitte, in einmütiger Zusammenarbeit die 
Küchenabfälle in den Grundstücken zu sammeln und für die 
Abholung durch die Sammler des Nationalen Frauendienstes 
bereitzustellen. 
Zunächst kommen nur die Küchenabfälle von Obst, Ge- 
müse, Kartoffeln und Backwaren in Frage. Um sie zu sammeln, 
genügt es, an einer Stelle des Hofes einen einfachen, mit Deckel 
versehenen Behälter (Kiste, größeren Eimer usw.) aufzustellen, 
in den die Hausbewohner die Küchenabfälle einwerfen können. 
Wichtig ist, daß die Abfälle rein und völlig getrennt von 
allem anderen Müll gesammelt und aufbewahrt werden, damit 
sie dem Vieh ohne Schaden zugeführt werden können. 
Wir haben zu der bewährten Vaterlandsliebe unserer Mit- 
bürger das Vertrauen, daß ein jeder an seiner Stelle mitwirken 
wird, um den Zweck der vom Nationalen Frauendienst ge- 
troffenen Maßnahmen mit Sicherheit zu erreichen. Der Wille, 
die Absichten unserer Feinde zunichte zu machen, muß alle 
darauf achten lassen, daß auch die geringsten unserer wirtschaft. 
lichen Mittel voll ausgenutzt werden. 
Bekanntmachung des Nates der Stadt Leipzig vom 
2. und 7. Oktober 1915. Ordnung des städtischen Ver- 
kaufs von Fleischwaren und Fleischkonserven betr. 
Da bei dem städtischen Fleischverkaufe in der letzten Zeit 
verschiedene Unzuträglichkeiten und vor allem eine mißbräuchliche 
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