Full text: Staatsbürgerliche Belehrungen in der Kriegszeit. Band 1. (1)

hilfeeinrichtungen. Natürlich hat auch das Gemeindeanit zur 
Linderung der Not jüdischer Familien viel beigetragen. 
7. Die Zentrale für private Fürsorge. 
(Siehe auch II. Teil, Seite 144.) 
Anläßlich des Krieges wuchs die Arbeit der Zentrale in 
hohem Maße. Reiche Gaben an Geld und anderen Dingen 
sind ihr zugeflossen, fast ausnahmslos mit der Bestimmung, 
daß sie für Linderung der durch den Krieg eingetretenen Be- 
dürftigkeit Berwendung finden sollten, insbesondere in Fällen, 
die rasche Hilfe erfordern. Wie schon an anderer Stelle er- 
wähnt, ist die Zentrale auch die Hauptgeschäftsstelle der Kriegs- 
notspende. 
8. Die Zentrale für Jugendfürsorge. 
Als besondere Kriegsarbeit fiel der Zentrale die Abernahme 
von Unterhaltungs. Pflegschaften in Vertretung der zum Heere 
eingezogenen Berufspfleger zu. Die Mitglieder des Lehrer- 
vereins erklärten sich hierzu bereit. Die Übernahme von Vor- 
mundschaften und Oflegschaften für im Felde stehende Bäter 
und Vormünder war ebenfalls erforderlich. Für diese Aufgabe 
wurde meist die Geschäftsleiterin Frau Landgerichtsrat Scheuffler 
in OÖflicht genommen. — Weiter beschäftigte die Zentrale die 
Fürsorge für ihre im Feld stehenden Schützlinge; sie werden 
mit Liebesgaben versehen. — An die sonstigen jugendlichen 
Schutzbefohlenen wurden Milch- und Speisemarken ausgegeben. 
9. Leipziger Kriegskreditbank, A. G. 
Die Kriegskreditbank, ein gemeinnügiges Unternehmen, will 
der durch den HKrieg entstandenen Kreditnot im Handel und Ge- 
werbe abhelfen. Sie wurde am 12. September 1914 gegründet. 
Als Arbeitsgebiet kommt der Handelskammerbezirk Leipzig (Stadt 
und Amtshauptmannschaft) in Frage. 
teitung und Verwaltung der Bank erfolgen ehrenamtlich. 
Kosten werden überhaupt nach Möglichkeit vermieden. 
Die Geschäftsräume sind bisher von der Allgemeinen 
Deutschen Credit-Anstalt unentgeltlich zur Verfügung gestellt 
worden. In Steuer= und Stempelabgaben sind vom säch- 
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