Full text: Staatsbürgerliche Belehrungen in der Kriegszeit. Band 1. (1)

sischen Staat, ebenso wie hinsichtlich der freiwilligen Ge. 
richtsbarkeit, wesentliche Erleichterungen zugestanden worden. 
berhaupt wird dem Institut seitens des Staates, sowie der 
Stade und Handelskammer — bei beiden letzteren durch hohe Ga- 
rantiezeichnungen — weikgehendste Förderung zuteil. Nach Be- 
endigung des Krieges soll die Bank liquidiert und ein etwa 
vorhandener #berschuß zur Heilung der durch den Krieg ent- 
standenen Schäden verwendet werden. 
Die Gesuchsteller müssen einen Fragebogen mit genauen An- 
gaben über den Stand ihres Geschäftes ausfüllen und möglichst 
eine unterschriebene Abschrift der letzten zwei Bilanzen, nebst 
Gewinn- und Verlustrechnung, beifügen. Die Kriegskreditbank 
kann, infolge ihrer Zusammenseczung als Gewinninteressen voll- 
ständig in den Hintergrund stellendes Unternehmen, einen milderen 
Maßstab an die bei ihr eingehenden Kreditanträge stellen, wie 
dies sonst Banken oder Bankiers tun können. 
10. Flüchtlingsfürsorge. 
Für die aus dem Ausland geflüchteten Deutschen wird, 
wie schon Seite 55 angegeben, durch die Stadt und durch den 
Verein für Deutschtum im Ausland gesorgt. 
Derselbe Verein nimmt sich noch besonders der bilfs- 
bedürftigen Deutschen Galiziens und der Bukowina an. Zu 
diesem Zwecke ist dem Verein vom Hauptausschuß der Vereine 
Deutschtum im Ausland eine Verfügungssumme bewilligt worden. 
Ein besonderer Hilfsausschuß hat sich für die Ost- 
preußen gebildet unter dem Vorsige des Herrn Reichsgerichts- 
rat Dr. Krantz. Er veranstaltete zunächst eine Sammlung für 
Ostpreußen, die der Rat der Stadt Leipzig durch Aufrufe in 
den Zeitungen und mehrfache öffentliche Veranstaltungen zu 
fördern suchte. Gegenstände aller Art und in unerwartet großer 
Jahl wurden in den Sammelstellen des Rathauses eingeliefert, 
ebenso größere Geldsummen. — Für die bis nach Leipzig 
verschlagenen Ostpreußen wurde ein besonderer Fürsorgeaus. 
schuß eingesetzt. Durch kurze Mitteilung hiesiger und ost- 
breußischer Tagesblätter, sowie durch Plakate auf dem Haupt. 
bahnhof, wurde auf das Bestehen dieses Ausschusses hingewiesen. 
Rat und Hilfe für Hunderte von Flüchtlingen jeden Alters 
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