Full text: Das Buch von unsern Kolonien.

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sind, und daß darin der Grund liegt, warum ihr nicht zu jenen ge— 
hören wollt. Ich weiß auch von eurer Verstimmung gegen Satupaitea, 
aber ich weiß auch, daß ihr dorthin gehört von alter Zeit her. Als 
der alte Häuptling Aziata starb, da hat er euch vorher noch ermahnt, 
immer treu zu Satupaitea zu halten. Ich mache euch darauf besonders 
aufmerksam. Wenn ihr unbedingt die alten Samoa-Verhältnisse auf- 
recht erhalten wollt, dann solltet ihr nach Satupaitea gehören. Nun 
sagt ihr aber: „Der alte Häuptling ist tot, so sind auch seine Worte 
tot!# und das nennt ihr dann samoanische Sitte. Ich habe die Er- 
fahrung gemacht, daß sich die Samoaner immer dann auf ihre Samoa- 
sitte berufen, wenn sie Wünsche haben. Indessen will ich euch dafür 
nicht tadeln an dem heutigen schönen Tage. Alles in allem ersehe ich, 
daß eure Herzen gegen die sämtlichen drei Bezirke sind. Da wir nun in 
einer Lage sind ähnlich der, wenn ein Mann und ein Weib gezwungen 
werden sollen, einander zu heiraten und miteinander zu leben, obgleich 
sie sich nicht lieben und nicht miteinander leben wollen, so will ich euch 
auch nicht zwingen, zusammenzugehören mit solchen, die ihr nicht liebt. 
Ich gebe darum den folgenden Befehl: Tafu, Neiafu und Falelima 
sollen ihre eigenen Angelegenheiten selbst regeln. Kein Bezirkshäuptling 
soll ihnen darein reden, noch soll ein Richter eines anderen Gebiets hier 
Gericht halten. Toola sei euer Richter. Da ich euch keinen Bezirks- 
häuptling geben will, um keinen andern Bezirk zu verletzen, so sollen 
eure Städte regiert werden von dem Richter und den Dorshäuptlingen 
mit den Polizisten. Wenn ihr einmal nicht fertig werdet mit euren 
Angelegenheiten, dann kommt zu mir, ich will euch Rat geben; oder 
wendet euch an den Amtmann Williams, der mich hier vertritt. So- 
mit habe ich euch alles gewährt, was ich gewähren konnte. (Rufe: 
Dank, viel Dankl) Ihr alle ruft euren Dank, aber ich will abwarten, 
bis ihr ihn durch die Tat beweiset. Gehet nicht umher in anderen 
Städten und brüstet euch mit den Vorrechten, die ihr heute erhalten 
habt, bleibt ruhig und bescheiden zu Hause. Dies ist meine Rede, mit 
der ich Stab und Wedel übernehme.“ 
Eingeborene: „Obgleich du uns keinen eigenen Bezirkshäuptling 
eingesetzt hast, sind unsere Wünsche doch erfüllt. Aber der Richter Toola 
ist von Waisigano und nicht von hier!“ 
Gouverneur: „Darauf lege ich keinen Wert, ihr mögt einen andern 
wählen. (Rufe: Uso.) Diejenigen, die den Uso zum Richter wählen,
	        
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