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grellfarbige Damenunterröcke usw., alles findet in buntem Durcheinander
und halb im Humor — den der Neger nicht so leicht verliert — ange-
messene Verwendung. Von der Schlichtheit und Würde etwa des Arabers
der afrikanischen Nordküste hat der Sudan nichts übernommen.
Erhebliche Unruhen sind in dieser Kolonie nicht vorgekommen, ob-
wohl mohammedanische Wanderprediger aus den französischen und eng-
lischen Schutzgebieten Sokoto und Saberma in Mangu, Sokodé und
Kratschi ihr Wesen trieben.
Töpferei der Eingeborenen in Amelame, Mitteltogo. Phot. Hupfeld.
Die Bevölkerung ist von großer Mannigfaltigkeit. Der Evhe-Neger
zeichnet sich als Schmied, Sattler, Gerber, Töpfer, Weber, Färber,
Pflanzer und Viehzüchter aus. Er gelangt oft zu großem Reichtum.
In den Hafenstädten hat er zum Teil bereits die alte Wohnart in Schilf-
hütten aufgegeben und genießt die Annehmlichkeit luftiger, massiver ein-
oder zweistöckiger Häuser aus Zementsteinen. In Anecho zählt man be-
reits 50 solcher Negerhäuser europäischen Stils. Der Evphe-Typus ist
nicht unedel, seine Hautfarbe licht bis ins Hellgelbe, seine Sprache, dem