An den Koöniglichen Unterstaatssekretär Herrn Dr. Jacobi
Hochwohlgeboren.
Berlin, den 30. April 1881.
Seine Majestät der Kaiser und König haben geruht, Eurer Hochwohlgeboren
bei Ihrem Ausscheiden aus dem Staatsdienste den Stern zum Roten Adler-
Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub zu verleihen. Indem ich die Insignien
hierneben ergebenst übersende und um Ausfüllung des anliegenden Formulars
bitte, ist es mir Bedürfnis, meinem Danke für Ihre hingebende und erfolgreiche
Thätigkeit im Staatsdienste und meinem Bedauern, einen bewährten Mitarbeiter
verlieren zu müssen, nochmals Ausdruck zu geben.
v. Bismarck.
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Seiner Excellenz dem Staatssekretär des Reichsschatzamtes, Wirklichen
Geheimen Rat Herrn Jacobi, Berlin.
Friedrichsruh, den 10. August 1888.
Eurer Excellenz bewillige ich gern den mit dem gefälligen Schreiben vom
7. d. M. nachgesuchten sechswöchentlichen Urlaub vom 15. d. M. ab, indem
ich mich zugleich mit Ihrer Vertretung durch den Direktor Aschenborn ein—
verstanden erkläre.
Mit lebhaftem Bedauern habe ich aus jenem Schreiben ersehen, daß in
dem Zustande Ihrer Gesundheit die erwünschte Besserung bisher nicht eingetreten
ist, und daß Sie deshalb zu dem Entschlusse gelangt sind, Ihre Entlassung aus
dem Kaiserlichen Dienste zu erbitten.
So ungern ich auf Ihre fernere erfolgreiche Mitarbeit verzichte, und so
sehr ich an der Hoffnung festhalte, daß Eure Excellenz während des bevor—
stehenden Urlaubs die zu einer Wiederaufnahme Ihrer amtlichen Thätigkeit
erforderliche Kraft und Frische wieder gewinnen werden, so vermag ich doch
in Würdigung der reiflich erwogenen Gründe, welche Ihren Entschluß bestimmt
haben, der Berücksichtigung Ihrer Bitte durch Befürwortung derselben bei
Seiner Majestät dem Kaiser mich nicht zu entziehen. Dabei werde ich Wünschen,
welche Eure Excellenz in Bezug auf den Zeitpunkt und die sonstigen Be—
dingungen Ihres Ausscheidens aus dem Dienste haben werden, gern und nach
Kräften förderlich sein.
v. Bismarck.