Full text: Fürst Bismarck und der Bundesrat. Dritter Band. Der Bundesrat des Deutschen Reichs (1873-1878). (3)

An den Koöniglichen Unterstaatssekretär Herrn Dr. Jacobi 
Hochwohlgeboren. 
Berlin, den 30. April 1881. 
Seine Majestät der Kaiser und König haben geruht, Eurer Hochwohlgeboren 
bei Ihrem Ausscheiden aus dem Staatsdienste den Stern zum Roten Adler- 
Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub zu verleihen. Indem ich die Insignien 
hierneben ergebenst übersende und um Ausfüllung des anliegenden Formulars 
bitte, ist es mir Bedürfnis, meinem Danke für Ihre hingebende und erfolgreiche 
Thätigkeit im Staatsdienste und meinem Bedauern, einen bewährten Mitarbeiter 
verlieren zu müssen, nochmals Ausdruck zu geben. 
v. Bismarck. 
* 
Seiner Excellenz dem Staatssekretär des Reichsschatzamtes, Wirklichen 
Geheimen Rat Herrn Jacobi, Berlin. 
Friedrichsruh, den 10. August 1888. 
Eurer Excellenz bewillige ich gern den mit dem gefälligen Schreiben vom 
7. d. M. nachgesuchten sechswöchentlichen Urlaub vom 15. d. M. ab, indem 
ich mich zugleich mit Ihrer Vertretung durch den Direktor Aschenborn ein— 
verstanden erkläre. 
Mit lebhaftem Bedauern habe ich aus jenem Schreiben ersehen, daß in 
dem Zustande Ihrer Gesundheit die erwünschte Besserung bisher nicht eingetreten 
ist, und daß Sie deshalb zu dem Entschlusse gelangt sind, Ihre Entlassung aus 
dem Kaiserlichen Dienste zu erbitten. 
So ungern ich auf Ihre fernere erfolgreiche Mitarbeit verzichte, und so 
sehr ich an der Hoffnung festhalte, daß Eure Excellenz während des bevor— 
stehenden Urlaubs die zu einer Wiederaufnahme Ihrer amtlichen Thätigkeit 
erforderliche Kraft und Frische wieder gewinnen werden, so vermag ich doch 
in Würdigung der reiflich erwogenen Gründe, welche Ihren Entschluß bestimmt 
haben, der Berücksichtigung Ihrer Bitte durch Befürwortung derselben bei 
Seiner Majestät dem Kaiser mich nicht zu entziehen. Dabei werde ich Wünschen, 
welche Eure Excellenz in Bezug auf den Zeitpunkt und die sonstigen Be— 
dingungen Ihres Ausscheidens aus dem Dienste haben werden, gern und nach 
Kräften förderlich sein. 
v. Bismarck.
	        
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