Full text: Fürst Bismarck und der Bundesrat. Fünfter Band. Der Bundesrat des Deutschen Reichs (1881-1900). (5)

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heimisch war, und bei den Beratungen des Invaliditäts= und Altersversicherungs- 
gesetzes, bei denen seine Ansicht insbesondere hinsichtlich der Beurteilung der 
rechnerischen Grundlagen des Gesetzes von Gewicht war. 
2. Württemberg. 
Ministerialrat Weizsäcker 
hatte keine Gelegenheit, im Bundesrat eine nennenswerte Thätigkeit zu ent- 
falten. 
halbes Jahr lang wiederum mit praktischen hüttenmännischen Arbeiten in der Königlichen 
Muldener Hütte bei Freiberg, trieb aber daneben eifrig mathematische und mechanische 
Studien. Als er im Begriffe stand, eine Stelle als Beamter an einem spanischen Berg- 
werk anzunehmen, wurde er zum 1. Apkil 1852 mit Weisbachs Empfehlung als Hilfs- 
lehrer für Mechanik und Maschinenzeichnen an die Königliche Gewerbeschule zu Chemnitz 
berufen. Dieser Anstalt hat Böttcher 14 Jahre als Lehrer und 10 Jahre als Lehrer und 
Direktor angehört. Als im Oktober 1863 die Technische Deputation errichtet wurde, er- 
nannte die Regierung den Professor Böttcher zum ordentlichen Mitgliede. Diesem Kollegium 
hat der Heimgegangene nahezu 30 Jahre, darunter nahezu 17 Jahre (seit 1. Oktober 1876) 
als Vorsitzender angehört. Infolge einer längeren Erkrankung des Direktors Hofrats 
Dr. Schnedermann verwaltete er vom 5. Juni 1864 ab die Direktorialgeschäfte der in die 
Königliche Höhere Gewerbeschule, Baugewerkenschule und Werkmeisterschule zerfallenden 
Gesamtanstalt. Nach Schnedermanns Abgange (1. Juli 1866) wurde er zum Direktor 
derselben ernannt, behielt jedoch den Unterricht in Maschinenlehre und mechanischer Tech- 
nologie bei. 1869 ernannte ihn das Ministerium des Innern zum Mitgliede des Direk- 
toriums der Höheren Webschule zu Chemnitz. 1872 erhielt er den Titel eines Regierungs- 
rats. Nachdem er am 2. September 1875 die Grundsteinlegung für den Neubau der 
Technischen Staatslehranstalten hatte mitfeiern können, trat er am 1. Oktober 1876 an 
Stelle des kurz vorher verstorbenen Geheimen Regierungsrats Hülße, der vor ihm auch 
Direktor der Chemnitzer Gewerbeschule gewesen war, mit dem Diensttitel eines Geheimen 
Regierungsrats als vortragender Rat in das Ministerium des Innern. Der 24jährigen 
reichgesegneten Schulwirksamkeit folgte eine fast 17jährige bedeutungsvolle Beamtenthätig- 
keit. Seine Thätigkeit im Ministerium des Innern war eine sehr umfassende, zumal als 
er am 1. Juli 1887 zum Direktor der Ministerialabteilung für Ackerbau, Gewerbe und 
Handel ernannt worden war. Um die Vorbereitung und Durchführung der deutschen Zoll- 
tarifreform von 1879 hat er sich wesentliche Verdienste erworben, ebenso bei der Vorbereitung 
der neueren Handelsverträge. Hierbei kamen ihm seine gründliche technische Vorbildung, 
seine im Verkehr mit Industriellen und Landwirten erworbenen Sachkenntnisse, sein scharfer 
Blick für das Erreichbare zu statten. Die Ausgestaltung der Gewerbeaufsicht, des gewerb- 
lichen Schulwesens in Sachsen und der sozialen Versicherungsgesetze des Deutschen Reichs 
waren Aufgaben, denen er sich mit Hingebung und anerkanntem Erfolge widmete. Vom 
Oktober 1876 bis Juli 1886 war er Vorsitzender der Oberaichungskommission, seit Mai 1886 
Vorsitzender des Landes-Versicherungsamts, von 1884 bis 1887 Mitglied des Reichs- 
Versicherungsamts. Seit 1883 bekleidete er auch die Stelle eines Vorsitzenden bei der I. (Tech- 
nischen) Sektion der Prüfungskommission für Kandidaten des höheren Schulamts an der 
Technischen Hochschule zu Dresden.
	        
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