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nachgesucht, weil Ihnen Ihr zunehmendes körperliches Leiden zurzeit nicht
mehr gestatte, in dem Maße, wie Sie es gewohnt gewesen, und wie Sie es
wünschen müßten, Ihre Geschäftsobliegenheiten zu erfüllen. Ich habe Mich
dann leider von Ihrem angegriffenen Gesundheitszustande überzeugen müssen
und Mich der Erkenntnis nicht verschließen können, daß, auch unter thunlichster
Erleichterung, eine Fortführung Ihrer Dienstgeschäfte für Sie nicht ohne eine
Gefahr der nachteiligsten Folgen möglich sein würde. Zu Meinem lebhaften
Bedauern sehe Ich Mich daher genötigt, Ihrem Gesuche stattgeben zu müssen.
Sie blicken auf eine lange, erfolgreiche und in wechselvollen Lagen bewährte
Dienstzeit zurück. Dem hochseligen Herzoge Wilhelm waren Sie ein treuer,
erprobter Berater und mit dem vollen Vertrauen Höchstdesselben beehrt. Sie
haben mit hervorragendem Geschick und anerkennenswerter Aufopferung als
Vorsitzender des Regentschaftsrats die Regierung des Herzogtums geleitet und
damit unter ganz ausnahmsweisen und schwierigen Verhältnissen eine Stelle
mit Erfolg innegehabt, wie sie im gewöhnlichen Lauf der Dinge einem Staats-
diener einzunehmen nicht gegeben sein wird, welche aber gerade dieses ihres
außerordentlichen Charakters wegen für Sie mit ganz besonderer Verantwort-
lichkeit und ganz außergewöhnlichen Anforderungen der Pflichterfüllung ver-
bunden war. Nachdem Ich sodann die Regentschaft des Herzogtums über-
nommen, haben Sie auch Mir Ihre gründliche und eingehende Kenntnis aller
Verhältnisse des Herzogtums und Ihre in einer langen Reihe von Dienst-
jahren erprobte Geschäftsgewandtheit zur Verfügung gestellt und die Geschäfte
Meines Staatsministeriums mit eifriger Treue und bewährtem Geschick geführt.
Nur mit Widerstreben lasse Ich Sie aus einer amtlichen Stellung scheiden, in
welcher Sie Mein vollstes Vertrauen genossen und solchem stets gerecht ge-
worden sind; aber Ihr in aufopfernder Diensterfüllung erschütterter Gesund-
heitszustand bedingt eine Schonung, um Ihnen ein wohlverdientes ruhiges
Alter zu sichern. Und so will Ich Sie denn zum 1. April d. J. von Meinem
Dienst unter voller Anerkennung Ihrer hervorragenden treuen Leistungen mit
dem Wunsche entbinden, daß Sie die Ihnen damit gewährte Ruhe noch lange
in Glück und Zufriedenheit genießen mögen, wovon Ich Ihnen schon jetzt hier-
mit Kenntnis gebe. Albrecht, Prinz von Preußen.
6. Ellaß-Tothringen.
Kommissar, Unterstaatssekretär Dr. Ledderhosel)
(geboren 26. März 1821).
Die Thätigkeit desselben im Bundesrat beschränkte sich auf die Vertretung
einiger elsaß-lothringischer Gesetze.
1) Geboren zu Hanau, einer alten kurhessischen Gelehrten= und Beamtenfamilie ent-
stammend. Anfangs 1843 Eintritt in den kurhessischen Justizdienst. 1848 Landgerichts-