Full text: Fürst Bismarck und der Bundesrat. Fünfter Band. Der Bundesrat des Deutschen Reichs (1881-1900). (5)

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Auftretens der welfischen Propaganda im Bunde mit dem kriegsgerüsteten Frank- 
reich, zur Wiederherstellung des Königreichs Hannover. Unter anderem erklärte 
König Georg: „Alles kommt nur aber darauf an, daß meinerseits nichts ver— 
absäumt wird, was die Pflicht für meine heilige Sache erheischt, und daß der 
Allmächtige um Jesu Christi willen sie schließlich siegen läßt. Drum nur hinauf- 
geschaut und auf Gott vertraut!“ 
In dem Schreiben vom 21. November 1867 betonte er die Notwendigkeit, 
„meinerseits um Gottes willen mit allen Dingen auf das vollkommenste fertig 
und bereit zu sein, damit, wenn die Vorsehung für gut befindet, den casus 
belli herbeizuführen, ich augenblicklich bei der Hand bin, als Verbündeter dem 
Kaiser zur Seite zu stehen, um mit Hilfe seiner mächtigen Unterstützung mein 
gutes Recht und das von Deutschland unter des Herrn Beistand erkämpfen 
und ersiegen zu können“. 
Endlich begründete König Georg unterm 13. Juni 1869 seinem Agenten 
gegenüber die Ablehnung gewisser Propositionen, indem er schrieb: „Da ich, wie 
Sie wissen, nur das eine Ziel mit der strengsten Konsequenz und nie ermattender 
Energie verfolge, unter Gottes gnädigem Beistande und Segen, ein großes und 
mächtiges Welfenreich wieder herzustellen und meinen Thron wieder aufzurichten, 
sowie, von den teuern Meinigen umgeben, als König in alter Selbständigkeit 
und Unabhängigkeit zu meinem teuern und so beispiellos treuen Volke heim- 
zukehren; überdies aber auch mit des Allmächtigen Hilfe meinen Thron und 
mein Reich mit eigenen Waffen, als Verbündeter Frankreichs und Oesterreichs 
mir wieder zu erobern.“ 
Anlage III enthielt die Kundgebung des Herzogs von Cumberland, in 
welcher er dem König von Preußen Mitteilung von dem Ableben König Georgs 
machte und gleichzeitig sein Prätendententum aufrichtete; Anlage IV die an 
den Kaiser und König gerichtete Ratifikation vom Ableben des Herzogs Wilhelm 
von Braunschweig und Regierungsantritt des Herzogs von Cumberland; An- 
lage V das Patent, mittels dessen der Herzog von Cumberland die Regierung 
des Herzogtums Braunschweig übernahm. 1) 
Unter Bezugnahme auf vorstehenden Antrag richtete der Reichstags- 
abgeordnete Graf B. Bernstorff-Gartow das folgende Schreiben an den Bundes- 
rat zu Händen des Reichskanzlers: 
1) Ueber die Aufnahme des preußischen Antrags in Sachen der braunschweigischen 
Erbfolge vgl. die „Nat.-Ztg.“ Nr. 320 v. 21. 5. 85 u. die „Nordd. Allg. Ztg.“ Nr. 237 
v. 24. 5. 85. Bekämpft wurde derselbe von der „Kreuzzeitung“ u. dem „Reichsboten“; 
vgl. „Die Post“ Nr. 149 v. 4. 6. 85. Ueber die Kompetenz des Bundesrats zur Erle- 
digung von Streitigkeiten der Einzelstaaten untereinander, speziell der braunschweigischen 
Erbfolge, vgl. die „Vossische Ztg.“ Nr. 249 v. 2. 6. 85. Ueber die Aufnahme des preußi- 
schen Antrages im Schoße des braunschweigischen Landtags vgl. die „Vossische Ztg.“ 
Nr. 234 v. 22. 5. 85, das „Deutsche Tagblatt“ Nr. 174 v. 1. 7. 85 u. Schultheß Ge- 
schichtskalender 1885, S. 97 u. 113. 
 
	        
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