Full text: Fürst Bismarck und der Bundesrat. Fünfter Band. Der Bundesrat des Deutschen Reichs (1881-1900). (5)

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11. Rückblick. 
In einem Rückblick über die Session des Bundesrats 1886/87 heißt es: 
In der zehnmonatigen Session vom 10. September 1886 bis 7. Juli 1887 
hat der Bundesrat 46 Plenarsitzungen abgehalten, gegen 44 im vorhergehenden 
Jahre; dazu kommen noch die andauernden und umfangreichen Arbeiten der 
Ausschüsse sowie die ununterbrochene Teilnahme der Bevollmächtigten an den 
ausgedehnten Verhandlungen des Reichstags durch zwei Sessionen. Nicht selten 
hielt die Körperschaft in einer Woche mehrere Sitzungen ab, wenn es sich 
darum handelte, Vorlagen schleunigst an den Reichstag zu bringen oder Gesetz- 
entwürfen nach den Beschlüssen des Reichstags sofort seine Zustimmung zu 
erteilen, zum Beispiel dem Militärgesetz, oder endlich bei außerordentlichen 
Vorkommnissen, wie Auflösung des Reichstags (14. Januar) und Pferde- 
ausfuhrverbot (25. Januar). Ueber diese beiden letzteren Sitzungen erschien 
der gewohnte amtliche protokollarische Bericht im „Reichs-Anzeiger“ nicht. Mit 
Ausnahme von vier Sitzungen führte stets Staatsminister v. Boetticher den 
Vorsitz, dreimal der bayerische Gesandte Graf v. Lerchenfeld-Koefering und 
einmal der bayerische Finanzminister D#r. v. Riedel, welcher wegen der 
Branntweinsteuer-Beratung längere Zeit hier anwesend war. — Der Bundesrat 
verlor in dieser Zeit eines seiner Mitglieder durch den am 15. November 1886 
erfolgten Tod des württembergischen Gesandten v. Baur-Breitenfeld. Das 
dem Bundesrat in dem fraglichen Zeitraum zugegangene gesetzgeberische Material 
ist in außerordentlichem Umfange ausgearbeitet worden; nur wenig blieb in 
den Ausschüssen, wie der Gesetzentwurf über den Verkehr mit Wein und die 
aus dem Reichstage hervorgegangenen Gesetzentwürfe zur Abänderung der 
Gewerbeordnung (Arbeiterschutz und Befähigungsnachweis). 
Deutschland und England, betreffend das Sultanat Zanzibar und die Abgrenzung der 
deutschen und englischen Interessensphären in Ostafrika, Schreiben vom Januar 1887, 
7. die Geschäfte des Bundesamts für das Heimatwesen während des Geschäftsjahres vom 
1. Dezember 1885 bis dahin 1886, Schreiben vom Januar 1887, 8. die Ergebnisse der 
veranlaßten Ermittelungen hinsichtlich der Lohnverhältnisse der Arbeiterinnen in der Wäsche- 
fabrikation und der Konfektionsbranche, Schreiben ca. Anfangs Februar 1887, 9. die gegen- 
seitige Zulassung der in der Nähe der Grenze wohnhaften Hebammen zur Ausübung der 
Praxis in den einzelnen Bundesstaaten, Schreiben vom Februar 1887, 10. die Uebersicht 
der nach der Verfassung und den Gesetzen des Reichs festzustellenden Bevölkerungszahlen 
nach der Zählung vom 1. Dezember 1885, Schreiben des Stellvertreters des Reichskanzlers, 
v. Boetticher, vom 21. Februar 1887, Nr. 28 der Drucks. a. a. O., 11. den Entwurf einer 
internationalen Nordseefischerei= Konvention zur Einschränkung des Spirituosenhandels, 
Schreiben vom März (nach Schultheß Geschichtskalender 18. März) 1887, „Nat.-Ztg.“ 
Nr. 163 v. 19. 3. 87. Modifizirender Beschluß des Bundesrats „Nordd. Allg. Ztg.“ Nr. 
272 v. 15. 6. 87. 
 
	        
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