II. Abschnitt.
Die neuen Bevollmächtigten zum Bundesrat.
1. Preußen.
Stellvertretender Chef der Admiralität, Vize-Admiral und
kommandirender Admiral Graf v. Montsl)
(geboren 9. August 1832, gestorben 19. Januar 1889).
Graf Monts hat nur in zwei Zeitabschnitten Gelegenheit gehabt, im
Bundesrat thätig zu sein, einmal im Winter 1885, als er während drei
Monaten den erkrankten Chef der Admiralität v. Caprivi vertrat, dann vom
Juli 1888 bis zu seinem Tode, als er mit Wahrnehmung der Geschäfte
1) Alexander Graf v. Monts war geboren zu Berlin als Sohn des Generallieute-
nants a. D. Alexander Grasen v. Monts und trat am 29. November 1849 als Kadett
2. Klasse in die damalige Königlich preußische Marine ein. 1855 erfolgte seine Beförderung
zum Fähnrich zur See und 1856 zum Lieutenant zur See 2. Klasse. In diese Zeit, und zwar vom
30. April 1854 bis 19. Februar 1856, fällt eine Kommandirung zur Dienstleistung in die englische
Marine. 1846 zum Kapitänlieutenant befördert, wurde er am 22. November 1864 als Adjutant
zum damaligen Oberkommando der Marine kommandirt, in welcher Stellung er bis
24. Juli 1867 verblieb. Im Kriege 1864 gegen Dänemark war er Kommandant der „Loreley“
und machte als solcher das Gefecht bei Jasmund mit. 1868 zum Korvetten-Kapitän be-
fördert, war Graf Monts in dieser Charge vom 1. August 1868 bis 15. Juli 1870
Mitglied der gemischten Sektion für Marine= und Küstenangelegenheiten und vom 8. No-
vember 1871 bis 18. März 1873 Inspekteur des Torpedowesens und Kommandeur der
Torpedoabteilung. Hieran schloß sich vom 19. März 1873 bis 15. September 1873 und
vom 3. März 1874 bis 18. August 1875 das Kommando als Kommandant des Artillerie=
Schulschiffes „Renown“. 1874 zum Kapitän zur See befördert, wurde er am 18. Dezbr.
1877 zum Kommandeur der 1. Werftdivision ernannt und in dieser Stellung bis 23. Okt.
1880 belassen. 1881 zum Kontre-Admiral befördert, erfolgte am 16. Aug. 1883 seine
Ernennung zum Chef der Marinestation der Nordsee und am 24. Sept. 1884 die Beför-
derung zum Vize-Admiral. In dieser Stellung wurde er bereits vom 10. Okt. 1885 bis
5. Jan. 1886 mit der Vertretung des damaligen erkrankten Chefs der Admiralität Aller-
höchst beanftragt. Am 5. Juli 1888 wurde er, unter Ernennung zum kommandirenden
Admiral, zur Stellvertretung des Chefs der Admiralität berufen; außerdem war er Mit-
glied der Landesverteidigungs-Kommission. Das „Marine-Verordnungsblatt“ widmete dem
verstorbenen Admiral einen anerkennungsvollen, tiefempfundenen Nachruf.