Full text: Fürst Bismarck und der Bundesrat. Fünfter Band. Der Bundesrat des Deutschen Reichs (1881-1900). (5)

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nannt, hiervon jedoch bereits Anfang November desselben Jahres entbunden, da 
der neuernannte Kabinetsminister v. Wolffgramm dieses Amt übernahm. An 
einer Sitzung des Bundesrats hat Steneberg nicht teilgenommen. 
6. Bremen. 
Senator Dr. Marcusl) 
(geboren 9. Juli 1849) 
ist am 7. Dezember 1888 zum stellvertretenden Bevollmächtigten des Bundes- 
rats ernannt, nachdem er bereits im Sommer 1888 an den Arbeiten der vom 
Bundesrate niedergesetzten Vollzugskommission für den Zollanschluß Bremens 
als deren für Bremen ernanntes Mitglied teil genommen hatte. Seine Be- 
schäftigung im Senate erstreckte sich hauptsächlich auf Verkehrs-, Handels= und 
Zollangelegenheiten. In Bezug auf diese Gebiete sind von ihm auch in den 
Jahren 1877 bis 1886 verschiedene Abhandlungen veröffentlicht worden. 
7. Ellaß-TLTotbringen. 
Kommissar: Geheimer Legationsrat im Auswärtigen Amt 
Dr. Kayser:) 
(geboren 1845, gestorben im Februar 1898). 
Durch die Ernennung Kaysers zum Bundeskommissar für Elsaß-Lothringen 
wurde, wie die „Kölnische Ztg.“ meldete, einem längst fühlbar gewordenen 
Bedürfnisse der Landesverwaltung von Elsaß-Lothringen entsprochen. Durch 
sitäten Bonn, Leipzig und Göttingen die Rechtswissenschaft studirt. Von 1857 bis Ostern 
1876 Richter in Lemgo, darauf bis November 1877 Ober-Gerichtsrat in Detmold und von 
da an bis jetzt Mitglied der Fürstlich lippischen Regierung; im Jahre 1886 war er Ge- 
heimer Ober-Regierungsrat und zugleich Vorsitzender des Fürstlichen Konsistoriums. 
1) Dr. Marcus, geboren in Cöln, trat nach Absolvirung der Universitätsstudien in 
Bonn und Berlin im April 1870 als Referendar in den preußischen Justizdienst, machte 
den Feldzug 1870/71 mit und wurde am 10. März 1876 zum Gerichtsassessor im Departe- 
ment des Kammergerichts ernannt. Im September 1876 auf sein Ansuchen aus dem 
preußischen Justizdienst entlassen, wurde er im November desselben Jahres zum Syndikus 
der Handelskammer in Bremen ernannt und am 3. Dezember 1887 zum Mitglied des 
Bremer Senats erwählt. 
2) Im Oktober 1886 brachten die Blätter mehrfach die Nachricht, der Wirkl. Legations- 
rat Kayser sei als Lothar Buchers Nachfolger genannt worden. Dazu bemerkte der Ber- 
liner Korrespondent des „Hamb. Korresp.“: „Buchers Stellung war eine ganz eigenartige, 
so daß von einer Nachfolge überhaupt kaum gesprochen werden kann. Außerdem war er 
Wirkl. Geh. Legationsrat und erster vortragender Rat der politischen Abteilung, während 
Herr Kayser Wirkl. Legationsrat ist und als solcher noch eine Reihe von Geh. Legationsräten und 
Wirkl. Geh. Legationsräten vor sich hat. Er ist vom Reichskanzleramt, wo er als ständiger Hilfs- 
arbeiter die Stellung des zum Landrat von Hanau ernannten Geh. Regierungsrats Grafen
	        
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