6. Waldeck und Vyrmont.
Landesdirektor v. Puttkamer:)
gehörte dem Bundesrat in seiner Eigenschaft als Landesdirektor der Fürsten-
tümer Waldeck und Pyrmont von 1881 bis 1884 an. Da er den Sitzungen
des Bundesrats nur selten beigewohnt hat, ist über eine besondere Wirksamkeit
desselben nichts zu berichten, es fehlte daher auch an Gelegenheiten, dem Reichs-
kanzler näher zu treten.
7. SBremen.
Senator Dr. Maier2)
(geboren 1. November 1844, gestorben 9. März 1889)
war als stellvertretender Bevollmächtigter zum Bundesrat zuerst im März 1882
in Berlin. Seine Thätigkeit im Bundesrat fällt vornehmlich in die Jahre
1884—1886.
Die hauptsächlichsten Gegenstände seiner Thätigkeit daselbst waren anfänglich
die Bekämpfung des Tabakmonopols, sodann die Verhandlungen über den
Anschluß Bremens an das deutsche Zollgebiet, besonders 1884 und 1885, im
letztern Jahre und 1886 auch das Gesetz über die Erhebung der Schiffahrtsabgabe
auf der Unterweser; ferner 1885 die Postdampfersubvention und 1886 das
geplante Branntweinmonopol.
Im Anfang seiner Berliner Thätigkeit war er außerdem bei den Ver-
handlungen mit der preußischen Regierung über den Verkauf des bremischen
Anteils der Eisenbahnen an Preußen beteiligt.
Mit dem Fürsten Bismarck in Berührung zu kommen, hat er keine Ge-
legenheit gehabt.
1) Geboren am 26. August 1841 zu Berlin als Sohn des damaligen Polizeipräsidenten
von Berlin, besuchte das Gymnasium in Wittenberg bis zum Jahre 1860 und studirte
Jura in Heidelberg und Berlin; 1863 Auskultator, 1866 Regierungsreferendar, 1869
Regierungsassessor beim Oberpräsidium in Potsdam, von 1872—1881 Landrat des Kreises
Lübben i. Lausitz, von 1881—1884 Landesdirektor in Arolsen, von 1881—1888 Vice-
präsident und von 1888—1890 Präsident der Regierung in Coblenz, seit 1890 Regierungs-
präsident in Frankfurt a. O., von 1877—1881 Mitglied des Reichstags für den Wahl-
kreis Guben-Lübben (deutsch-konservativ), von 1888—1890 Mitglied des Abgeordneten-
hauses für Luckau-Lübben (konservatiov).
2) Hermann Maier wurde 1871 Syndikus der Handelskammer in Bremen und 1876
daselbst in den Senat gewählt.