Full text: Fürst Bismarck und der Bundesrat. Zweiter Band. Der Bundesrat des Zollvereins (1868-1870) und der Bundesrat des Deutschen Reichs (1871-1873). (2)

— 156 — 
Chef des Kriegsdepartements ernannt, Juli 1870 zum Generallieutenant befördert und 
zum Kriegsminister ernannt, 13. August 1870 zum Generalgouverneur von Württemberg 
ernannt auf die Dauer des Krieges, 1874 unter Enthebung von der Verwaltung des 
Kriegsdepartements mit Pension zur Disposition gestellt, 1890 Gen eral der Infanterie. 
Nekrologe Suckows finden sich in der „Kölnischen Zeitung“ Nr. 347 vom 27. April 1873, 
in der „Schwäbischen Kronik“, Abendblatt des „Schwäbischen Merkurs“, Nr. 93 vom 
22. April 1893 und Nr. 109 vom 12. Mai 1893, „Badische Presse“ Nr. 97, Jahrg. 1893, 
Stuttgarter „Neues Tagblatt“ Nr. 88 vom 16. April 1893, „Münchener Allgemeine 
Zeitung“ Nr. 106 vom 17. April 1893, „Militär-Wochenblatt“ Nr. 41 vom 10. Mai 1893. 
Wir werden auf seine politische Wirksamkeit weiter unten zurückkommen. 
Major v. Gleicht) 
(geboren 25. Juni 1831, gestorben 18. März 1896). 
Ueber die Thätigkeit desselben im Bundesrat sind nur für die Monate 
Oktober bis Dezember 1871 Tagebuchaufzeichnungen vorhanden. Für eine der- 
artige Thätigkeit nicht speziell vorgebildet und in erster Linie Soldat, scheint 
sich derselbe im Bundesrat eine gewisse Zurückhaltung auferlegt zu haben, und 
wenn auch in seinen Briefen sehr häufig recht bestimmte Ansichten hervortraten, 
so hat er dieselben wohl in den Sitzungen selten zum Ausdruck gebracht. 
Hauptmann v. Gleich traf am 7. Oktober 1871 in Berlin ein, um seine 
Stelle als Bevollmächtigter zum Bundesrat als Stellvertreter des Kriegsministers 
v. Suckow, welcher mit Neuorganisationsgeschäften in Stuttgart überhäuft war, 
zu übernehmen. Preußischerseits wurde an der niederen Charge Anstoß ge- 
nommen, weshalb auf die Veranlassung des Ministers v. Mittnacht am 
12. Oktober die Charakterisirung als Major erfolgte. 
Damals war das Festungsrayongesetz fast ganz zu Ende beraten worden. 
Ich lasse nunmehr Auszüge aus seinem Tagebuch folgen: 
10. Oktober: Meldung bei dem Kaiser, dann Fahrt ins Reichskanzler-Amt 
zu Geheimrat Radtke. 
Teilnahme an der Sitzung des Ausschusses 1 (Heer); anwesend: Kameke, 
Neumayr, Fries, Hofmann, Schmalz, Holleben, Krüger, Bertrab, Bülow, Liebe, 
Kohlhaas, Falk, Mittnacht, Türckheim; die Sitzung dauerte bis ¼6 Uhr. Fries 
wehrte sich gegen Berufung einer ständigen Reichskommission (§ 7), aber ver- 
geblich; das Regulativ verursachte viel Heiterkeit. 
12. Oktober: ½3 Uhr Sitzung der vereinigten Ausschüsse I und VI (Heer 
1) Karl Anton Alarich v. Gleich, geboren zu Kapfenburg. 1859 Hauptmann, vom 
2. Dezember 1871 bis 27. Januar 1873 Bevollmächtigter zum Bundesrat, 1871 Major, 
1871—1874 zum preußischen Großen Generalstab kommandirt, 1876 in das Feldartillerie- 
Regiment Nr. 13 eingeteilt, 1877 zum Kommandeur dieses Regiments ernannt, 1877 Oberst- 
lieutenant, 1881 Oberst, 1883 mit der Führung der 13. Feldartillerie-Brigade (Königlich 
württembergischen) beauftragt, 1883 zum Kommandeur dieser Brigade ernannt, 1886 General- 
major, 1888 Generallieutenant, 1890 in Genehmigung seines Abschiedsgesuches zur Dis- 
position gestellt.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.