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thatsächlich einen größeren Einfluß einräumten als den Freunden der Regierungs-
politik. Er machte an dieser Stelle einige nebenher eingefügte Bemerkungen
über einzelne Persönlichkeiten, welche er als besondere Meister in der Kunst, die
Ziele der Regierung zu verdächtigen, hinstellte. Er nannte vor allen Herrn
Professor Mommsen, indem er frug, was man von dem Urteile eines Geschichts-
schreibers über Zustände vergangener Jahrhunderte halten solle, welcher die
Gegenwart, in der er lebe, so grundfalsch beurteile. Wenn er, Fürst Bismarck,
als Ergebnis seines aufrichtigen Bemühens und ernsten Studiums über die
Wege, um der deutschen Nation wenigstens für die Zukunft die Grundlagen
des Gedeihens und der Macht zu sichern, Vorschläge einbringe, welche jedenfalls
auf eine eingehende Prüfung Anspruch hätten, so schreie diese Gesellschaft sofort
über Reaktion mit den beliebten Schlagworten von Despotismus, Fesselung der
Gewerbe, Hörigkeit, Junker, Pfaffen, jus primae noctis r2c., und der große
Haufe falle sofort auf diese Melodie ein. Man werfe ihm persönlich vor, er
sei herrschsüchtig, unzugänglich gegen entgegengesetzte Meinungen und dergleichen.
Nichts sei unwahrer als dies; er persönlich habe nur eine Liebhaberei, dies sei
die freie Natur, besonders ein schöner Wald, er hätte ja die Mittel, dieser
Neigung sich voll hinzugeben, und wenn er dies nicht thue, so sei es nicht seine
Herrschsucht, sondern seine Liebe zum Vaterland und seine Treue gegen den
Kaiser, welche ihn davon abhalte. Ebenso falsch sei es, wenn man ihm
Neigung zu einer despotischen Regierungsform vorwerfe. Er glaube allerdings,
daß die absolute Herrschaft eines einzelnen vielleicht die idealste Regierungsform
sein würde, vorausgesetzt, daß dieser eine immer der Verständigste, von dem
reinsten Willen und größten Eifer für das öffentliche Wohl beseelt und von
fremdem Einflusse vollkommen frei sei, aber ein solches Ideal werde sich selten
finden und nie für alle Zeit zu gewähren sein. Abgesehen von der Frage
persönlicher Fähigkeit, seien es immer Einflüsse weiblicher Umgebungen, welche
sich geltend machten (und die Einflüsse dieser Art aus ehelichen Beziehungen
seien noch nicht immer die schlimmsten); ein andermal suche sich der Herrscher
thunlichst allen Regierungssorgen zu entziehen — um nicht Anstoß zu erregen,
citirte er hier einige Kaiser vergangener Jahrhunderte. Aus diesen und ähnlichen
Gründen sei er durchaus kein Verteidiger, noch Bewunderer absoluter Regierungs-
formen.
„Dies alles seien Verdächtigungen, welche gegen ihn verbreitet und welche
meist um so williger geglaubt würden, als der hungrige Deutsche, welcher die
Mehrzahl bilde, leichter zu belügen und mit falschen Vorspiegelungen an die
Wahlurnen zu treiben sei als der satte.
„Er selbst würde gewiß lieber auf diese Thätigkeit als Staatsmann ganz
verzichten, als von den Gegnern seiner Politik stets zur Zielscheibe aller Angriffe
und unwahren Beschuldigungen, gleichsam zum Prügelknaben gemacht zu werden;
wenn er dieser Neigung nicht längst Folge geleistet habe, so sei es, wie schon