Full text: Fürst Bismarck und der Bundesrat. Zweiter Band. Der Bundesrat des Zollvereins (1868-1870) und der Bundesrat des Deutschen Reichs (1871-1873). (2)

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Sein treffendes Urteil, die Gabe kurzer und formvollendeter Ausdrucksweise 
und seine tiefe Auffassung von seinem Berufe sicherten ihm hier wie dort einen 
außergewöhnlichen Einfluß. Held hat an zahlreichen gesetzgeberischen Arbeiten 
großen Anteil gehabt, so ist zum Beispiel die Ausführungsverordnung zur 
Strafprozeßordnung von 1879 sein Werk; auch schriftstellerisch ist er vielfach 
thätig gewesen. 
4. Württemberg. 
Ministerialrat v. Heßt) 
(geboren 22. Juni 1836) 
hat dem Bundesrat in der Zeit von 1872—1887, und zwar in den Jahren 
1875—1880 als ordentlicher Bevollmächtigter angehört. Vom 11. Mai 1880 
bis 6. Dezember 1887 war derselbe wieder als stellvertretender Bevollmächtigter 
bestellt, kam aber nicht mehr in die Lage, die Funktion in Berlin auszuüben. 
In den Jahren 1875 und 1876 nahm Heß an den Beratungen der 
Reichstagskommission über die Reichs-Justizgesetze teil. Von 1874—1879 war 
er Mitglied der Verwaltung des Reichs-Invalidenfonds. 
Obersteuerrat Wintterlin:) 
(geboren 14. Februar 1839). 
Seit November 1872 stellvertretender und in den Jahren 1873 und 
1874 wirklicher Bevollmächtigter zum Bundesrat, war Wintterlin Mitglied von 
dessen Ausschüssen für Zoll= und Steuerwesen sowie für Rechnungswesen; er 
  
  
1) Albert v. Heß, geboren in Ludwigsburg, evangelisch, studirte die Rechtswissenschaft 
in Tübingen und Heidelberg, legte die Dienstlaufbahn im Justizdienst teils in richterlicher 
Stellung bei dem Kreisgerichtshof in Stuttgart, dem Landes-Oberhandelsgericht und dem 
Ober-Landesgericht in Stuttgart, teils bei dem Justizministerium zurück, wurde 1885 zum 
vortragenden Rat bei dem Staatsministerium, 1886 zum Wirklichen Staatsrat und ordent- 
lichen Mitglied des Geheimen Rats ernannt. Seit 1894 Geheimrat und Vorstand des 
Verwaltungsgerichtshofs in Stuttgart. 
2) Hermann Wintterlin, geboren zu Stuttgart, besuchte daselbst das Eberhard Ludwig- 
Gymnasium, studirte 1852—1855 Rechtswissenschaft auf der Universität Tübingen, war 1858 
und 1859 Hilfsrichter bei dem Oberamtsgericht in Stuttgart, trat in den Verwaltungsdienst 
über als rechtskundiger Hilfsarbeiter bei der Königl. Zoll= und Steuerdirektion (Steuer- 
kollegium), bekleidete bei diesem Kollegium als Assessor (1863) und Rat (1868) die Stelle 
eines Justiziars bis 1872, versah in den Jahren 1864—1872 auch die Geschäfte des 
Justiziars bei der Königlichen Ober-Rechnungskammer und der Königlichen Staatskassen- 
verwaltung, wurde in den Jahren 1873 und 1874 bei dem Königlichen Finanzministerium 
als vortragender Rat verwendet. 1876 Ober-Finanzrat im Königlichen Finanzministerium, 
1885 Direktor bei demselben, 1837 Vorstand des Königlichen Steuerkollegiums, 1892 Titel 
und Rang eines Präsidenten.
	        
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