Full text: Fürst Bismarck und der Bundesrat. Zweiter Band. Der Bundesrat des Zollvereins (1868-1870) und der Bundesrat des Deutschen Reichs (1871-1873). (2)

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der Retter des hannoverschen Staatsschatzes Herr v. Klenk, der alte Albrecht, 
den ich nach der Annexion zu Hannover selbst im Jahre 1867 wiedersah und 
dem dabei die hellen Thränen vor Bewegung über die Wangen liefen; „Onkelt 
Bode von Kassel; Schellenberg aus Wiesbaden; Mettenius aus Frankfurt; von 
den Darmstädtern der großdeutsche Max v. Biegeleben, der vielseitige Ewald, Hof- 
mann, später Reichskanzler-Amts-Präsident, und Göring; ferner Thon von Weimar; 
die Mecklenburger Oldenburg, Müller, v. Oertzen; die Hanseaten Krüger, Curtius, 
Kirchenpauer und der Shakespeare-Uebersetzer Otto Gildemeister aus Bremen. 
„Was meine Vorgesetzten betrifft, so durfte ich mich von 1862—1864 des 
vollen Vertrauens des Staatsrats Sigel erfreuen, der freilich die handels- 
politischen Verhandlungen, ihre Anforderungen und Schmerzen aus seiner eigenen 
Vergangenheit am besten kannte. Auch sein Nachfolger, der Staatsminister der 
Finanzen Renner, hat mich ziemlich frei gewähren lassen, was ich vielleicht zu 
einem Teil der ausdauernden Unterstützung durch den Ministerialreferenten 
Plieninger in Rechnung bringen darf. Von den Ministern der auswärtigen 
Angelegenheiten hat Varnbüler mir die präzisesten Instruktionen gegeben; das, 
was erreicht werden sollte, wurde bestimmt bezeichnet, dagegen hinsichtlich der 
Wege, dahin zu gelangen, alle Freiheit gelassen. An Mittnacht habe ich zu 
rühmen, daß er sich sorgfältig zu orientiren stets bemüht war und durch seine 
Abstimmungen im Bundesrat meine Erklärungen in den Ausschüssen immer 
gedeckt und gerechtfertigt hat, auch außerdem in entscheidenden Momenten meines 
Lebens für mich eingestanden ist. Diese Vorgesetzten alle haben mir viel Wohl- 
wollen bewiesen. 
„Gewiß, wer so lange wie ich Gelegenheit hatte, den Organen der Reichs- 
regierung und -Gesetzgebung nahe zu stehen, wem es vergönnt war, gewisser- 
maßen den Werdeprozeß des neuen Deutschen Reichs in nächster Nähe zu ver- 
folgen, der kann schließlich nicht ohne warme Sympathie für diese längstersehnte 
Einigung Deutschlands in die Heimat zurückkehren; er wird nie zum Partiku- 
laristen werden. 
„Den größeren Teil der Wanderjahre im Sinne Goethes habe ich indessen 
allerdings in Stuttgart selbst verlebt. Am 9. August 1862 habe ich zum 
erstenmal an einer Geheimenratssitzung persönlich teilgenommen; am 31. Oktober 
1867 stand ich Varnbüler in der Kammer der Abgeordneten zur Seite bei 
dessen Duell mit Moriz Mohl anläßlich der neuen Zollvereinsverträge vom 
Juli gleichen Jahres. Vom 7. März bis 27. Mai 1865 aber dauerten ins- 
besondere die Verhandlungen mit den schweizerischen Bevollmächtigten Heer, 
Stähelin-Brunner und Hirzel-Lampe wegen des Abschlusses eines Handels- 
vertrags, deren Ergebnis darauf von Preußen und anderen norddeutschen Re- 
gierungen in Frage gestellt wurde, bis wir schließlich am 9. Juni 1869 in 
der Sitzung des Zollparlaments durch den Referenten Dr. Schleiden doch eine 
schöne Genugthuung erhielten."“
	        
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