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die schwebende Krisis beseitigt würde, unsere verzwickten Verfassungszustände zu
verbessern. In den nächsten Monaten denke ich zwar nicht daran, die Sache
wieder an den Landtag zu bringen, geht mir aber einmal eine wichtigere An—
gelegenheit in dem Kopfe herum, so habe ich leider die schlechte Gewohnheit,
daß es mir keine Ruhe läßt, bis ich das Ding schwarz auf weiß vor mir
sehe. Jetzt liegt es denn auch in dem Entwurf eines neuen Staatsgrundgesetzes
vor mir; so sehr ich mich aber auch bemüht habe, die gefährlichsten Klippen
zu umschiffen, so hat doch diese neue Arbeit nur dazu beigetragen, mich in der
Ueberzeugung zu bestärken, daß das einzige wirkliche Heilmittel in der voll-
ständigen Vereinigung der beiden kleinen Herzogtümer liegt, alles andere aber
trauriges Flickwerk bleibt. Bei der unverständigen und doch so entschiedenen
Abneigung beider Teile gegen die Radikalkur sehe ich daher auch mit ziemlicher
Sicherheit voraus, daß der abermalige Besserungsversuch scheitern wird und ich
im Herbst — denn länger werde ich die diesfallsige Verhandlung doch nicht
hinausschieben können — von neuem in das jetzt vorläufig beseitigte kritische
Stadium eintreten werde. Führt es zum Ende, so darfst Du wenigstens über-
zeugt sein, das ich darüber nicht jammern werde.
„Den Aufsatz in der Augsburger Allgemeinen Zeitung“ habe ich gelesen.
Von wem er herrühren möge, darüber habe ich keine Vermutung; aus einer
sachverständigen Feder ist er jedenfalls nicht geflossen, das beweist die zweifellos
falsche Behauptung, daß die kleinen Staaten bei Einführung einer direkten
Reichssteuer nicht besser daran sein würden als jetzt. Nach dem Schlusse, der
die Verschmelzung der sämtlichen thüringischen Kleinstaaten zu einem Ganzen
empfiehlt, möchte man fast auf einen „Weimaraner“ raten, wenn der Verfasser
seinen Vorschlag nicht selbst wieder als einen unausführbaren bezeichnete."“