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bauen. Er habe möglichst viele Taufgevatter um sich haben wollen. Wir
sollen es ihm nicht übel nehmen, wenn er uns anderen Einladungen entzogen
habe. — Schwer war es, wieder zu seinem Wagen zu kommen. Spitzemberg
und ich wollten ihn selbst aufsuchen, wir konnten aber nur mit Mühe auch
auf dem für die Wagen offenen Wege vordringen. Der Berliner Janhagel
empfing uns mit lautem Geschrei, schwang die Mützen und wurde so zudring-
lich, daß ich sogar einige Schläge auf meinen Dreimaster erhielt. Doch kamen
wir ohne weitere Ungelegenheiten durch. Schutzleute fehlten ganz. — Daneben
gibt es immer viel Arbeit, wenn auch die Sachen noch nicht im richtigen Ge-
leise sind. Bei aller äußeren Ehre, die man uns erweist, läßt die sonstige
geschäftliche und bundesfreundliche Behandlung doch manchmal sehr zu wünschen
übrig.
*
Berlin, den 4. April 1868.
Zu meinem größten Bedauern muß ich meine gestrige Nachricht zurück-
nehmen. Nachdem ich zuerst Mühe gehabt, für meinen Vortrag über den
österreichischen Vertrag wenigstens auf Montag eine Sitzung zugestanden zu
erhalten, um dann über die Feiertage frei zu sein, sind wir gestern abend durch
Delbrück mit einer Einladung überrascht worden, in der nächsten (Kar-) Woche
die Verhandlungen mit der Schweiz wieder aufzunehmen. Einstimmig wehrten
wir Süddeutsche uns dagegen, indem wir vor Beginn des Zollparlaments not-
wendig noch nach Hause müßten. Ich packte auch meine Akten und Konferenz-
protokolle zusammen und schickte sie zum Gesandten. Heute vormittag nun
hatten wir Zöllner mit den Herren von Mecklenburg und Lübeck eine Konferenz,
um den Eintritt dieser Länder in den Zollverein zu beraten. Da erschien mit
einemmal Delbrück, sagte, es sei keine andere Möglichkeit gegeben, wenn man
den Vertrag mit der Schweiz wünsche, bleibe dafür nur die Osterwoche. Später
sei daran nicht mehr zu denken, jede Woche sei ausgefüllt und es wäre doch
gut, den Vertrag vor das Zollparlament bringen zu können. Mürttemberg
habe seine Kommissare bereits benannt. Nach München und Karlsruhe sei
gestern telegraphirt worden. Weber protestirte zwar nochmals, ich erklärte gleich-
falls, daß es mir persönlich sehr unangenehm sei, und auch der badische Kollege
entschloß sich, seine frommen Wünsche auszusprechen. Delbrück kehrte sich nicht
daran, ernannte in der Kürze zwei preußische Kommissare, und nun soll es
Montag um zwei Uhr gleich losgehen. Auf diese Weise komme ich um den
Besuch zu Hause über die Feiertage und muß jetzt vielleicht ausharren, bis
auch das Zollparlament fertig sein wird.
" Berlin, den 7. April 1868.
Mir ist die Sache, so wie sie sich gestaltet hat, sehr verdrießlich. Im Grunde
haben aber die Preußen recht, daß sie uns hier behielten, es wäre zu viel Zeit