Full text: Fürst Bismarck und der Bundesrat. Zweiter Band. Der Bundesrat des Zollvereins (1868-1870) und der Bundesrat des Deutschen Reichs (1871-1873). (2)

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an der Hand einer Karte die Bedeutung der Frage klar gemacht werden. Durch 
Vermittlung des Prinzen von Preußen und Alexander v. Humboldts ward 
sodann eine Audienz bei dem König Friedrich Wilhelm IV. erreicht. Sowohl 
in Königswart als in Berlin erhielt Curtius die Zusicherung, daß ein Antrag 
Lübecks an den Bundestag auf dessen Vermittlung bei der dänischen Regierung 
Unterstützung finden werde. Der Antrag Lübecks, den Curtius während des 
Winters 1846 auf 1847 in Frankfurt noch weiter fördern konnte, veranlaßte, 
nachdem ein Gesuch um Eröffnung direkter Verhandlungen durch Schritte 
Oesterreichs, Preußens, Schwedens und Rußlands unterstützt worden war, 
endlich die Krone Dänemark zum Abschluß des am 23. Juni 1847 unter- 
zeichneten Staatsvertrages über die Herstellung einer Eisenbahn von Lübeck 
nach Büchen. In den folgenden Jahren hatte sich Curtius an den Verhand- 
lungen über die Fortführung der Bahn bis an die Elbe und nach Lüneburg 
zu beteiligen, die freilich erft nach der im April 1862 erfolgten Bestätigung. 
aller beteiligten Regierungen zu stande kam. Inzwischen war Curtius bestimmt, 
als Vertreter der drei Hansestädte an den seit Oktober 1855 zu Kopenhagen 
geführten Verhandlungen zur Ablösung des Sundzolls teilzunehmen, die, durch 
den Vertrag vom 14. März 1857 abgeschlossen, in ihrem Verlaufe auch zu 
einer wesentlichen Herabminderung des den lübeckischen Handel schwer be- 
drückenden dänischen Transitzolles auf dem Stecknitzkanal wie auf der Lübeck- 
Büchener Bahn führte. Unter Mitwirkung des in Anlaß der Sundoll= 
angelegenheiten nach Kopenhagen gesandten hanseatischen Ministerresidenten 
Dr. Krüger gelang es Curtius auch, die Schwierigkeiten durch den Vertrag 
vom 19. Juli 1862 zu beseitigen, die dem Bau der direkten Bahn von Lübeck 
nach Hamburg, namentlich in Bezug auf die zollamtliche Behandlung des Ver- 
kehrs beim Durchgang durch Holstein, entgegen getreten waren. 
Bereits im Jahre 1863 nach Vollendung der letztgedachten Bahn be- 
gannen die Bestrebungen zur Verbindung derselben mit dem mecklenburgischen 
Eisenbahnnetz durch Herstellung der Strecke Lübeck-Kleinen, zunächst seitens 
englischer Kapitalisten, dann nach deren Insolvenz durch die großherzoglich 
mecklenburg-schwerinsche Regierung. Der bezügliche Staatsvertrag wurde von 
Curtius unterm 25. Mai 1868 vollzogen. Auch an den Verhandlungen über 
den Bau der Eisenbahn von Lübeck nach Eutin, die in jene Jahre fielen und 
durch den ihm befreundeten Kollegen Plessing am 9. April 1870 ab- 
geschlossenen Staatsvertrag zum Abschluß gebracht wurden, hatte sich Curtius 
lebhaft beteiligt. 
Als im Juni 1866 die Lösung der deutschen Wirren durch die kriegerische 
Auseinandersetzung zwischen Preußen und Oesterreich sich vorbereitete, hatte 
Lübeck sofort den auch durch Curtius' Einfluß rasch herbeigeführten Entschluß 
gefaßt, dem preußischen Bündnisvorschlage beizutreten, und das lübecksche 
Kontingent Preußen zur Verfügung gestellt. Der Anschluß war in der Haupt-
	        
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