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sache das Werk von Curtius, der schon frühzeitig einsah, daß Preußen allein
berufen und befähigt sei, die Führung des nach Einheit ringenden Deutschlands
zu übernehmen. Auf einer am 21. Juni 1866 in Hamburg stattgehabten
Konferenz trat er mit voller Entschiedenheit für den Anschluß der Hansestädte
an Preußen ein und zog die zaghaften Schwesterstädte mit sich fort. Gleich
nach den entscheidenden Schlachten fand Graf Bismarck Zeit, den Gesandten
v. Richthofen zu einem Erlaß vom 10. Julil) an Senator Dr. Curtius zu
beauftragen. In demselben heißt es:
„Seine Majestät der König hat aus den von dem hohen Senate und der
Bürgerschaft zu Lübeck gefaßten Beschlüssen einen erneuten Beweis der Wür-
digung Allerhöchstseiner dem Heile und der Entwicklung Deutschlands ge-
widmeten Bestrebungen gewonnen, welcher ihm um so teurer ist, als derselbe
von einer Stelle kommt, die sich von jeher durch ein klares Verständnis jener
großen Interessen und eine immer bewiesene Opferwilligkeit für dieselben her-
vorgethan hat. Für Seine Majestät den König, Allerhöchstwelcher das wichtige
Element der Hansestädte in Deutschland besonders würdigt und die immer
kräftigere Entwicklung derselben zum allgemeinen Heile des Vaterlandes zu
fördern trachtet, ist es daher sehr befriedigend gewesen, Sich von der Regierung
und Bürgerschaft Lübecks in so patriotischer Weise unterstützt zu sehen. Der
ganz ergebenst Unterzeichnete hat aus dem königlichen Hauptquartier in Böhmen
den ausdrücklichen Auftrag erhalten, dem hohen Senate von Lübeck auszusprechen,
daß Seine Majestät der König die spontane und rechtzeitige Entschlossenheit,
mit welcher Lübeck mit der Schwesterstadt Bremen diesen patriotischen Weg be-
treten hat, in vollem Maße zu schätzen weiß und dieses Vorangehens eingedenk
sein werde."
Bei den Verhandlungen über den Entwurf der Verfassung des Nord-
deutschen Bundes, zu dem Preußen Regierungsvertreter der Norddeutschen
Staaten auf den 15. Dezember 1866 eingeladen hatte, war es die Aufgabe
des von Lübeck abgeordneten Senators Dr. Curtius, auf den Gedanken eines
Bundesstaates mit Offenheit und Aufrichtigkeiti einzugehen und von der Ver-
folgung partikularistischer Interessen Abstand zu nehmen. Zugleich aber mußte
dahin gewirkt werden, daß der Leistungsfähigkeit Lübecks, welches durch die
großen finanziellen Opfer in Anlaß der Ausführung der Eisenbahnbauten nach
Büchen und Hamburg nicht nur im eigenen Interesse, sondern auch zu Gunsten
Lauenburgs und Holsteins sehr geschmälert worden war, Rechnung getragen
werde, insbesondere dadurch, daß Lübeck der Ausfall an Ueberschüssen des Post-
wesens weniger fühlbar gemacht, und daß der Uebergang in Bezug auf die
militärischen Leistungen und auf das Zollwesen erleichtert werde. In allen
diesen Beziehungen fand Curtius, der sich in den Konferenzen auch bei der
1) In Kohls Bismarck-Regesten nicht erwähnt.