Full text: Fürst Bismarck und der Bundesrat. Zweiter Band. Der Bundesrat des Zollvereins (1868-1870) und der Bundesrat des Deutschen Reichs (1871-1873). (2)

Vorwort. 
Der coburg-gothaische Minister Freiherr v. Seebach bemerkt in einem an 
seine Tochter gerichteten Briefe, in dem er auf die Verhandlungen des Zoll- 
bundesrats zu sprechen kommt, dieselben seien „sehr langweilig“ gewesen. Das 
war sicherlich keine Uebertreibung. Wie sollten auch die auf das Steuer-, 
Zoll= und Handelsgebiet begrenzten trockenen, zum Teil ganz administrativen 
Fragen großes Interesse darbieten? 
Und da ich nun dem Leser nicht zumuten darf, mir auf ein langweiliges 
Gebiet zu folgen, so will ich das ganze Arbeitsfeld so summarisch als nur 
irgend möglich erledigen. Es wird dies um so mehr gestattet sein, als für 
denjenigen, der sich darin vertiefen wird, die Möglichkeit in ausgedehntestem 
Maße vorhanden ist. 
Die Verhandlungen über den Zollbundesrat gehören nämlich jetzt schon 
in ihrem ganzen Umfange der Oeffentlichkeit an, und dies hat in folgendem 
seinen Grund. 
Als die Bibliothek des Norddeutschen Reichstags zusammengestellt wurde, 
gelangte von seiten des Reichstags an das Bundeskanzler-Amt das Ersuchen um 
Ueberweisung eines Exemplars aller gedruckten Bundesratsverhandlungen. Dieses 
generelle Gesuch lehnte Delbrück ab, dagegen bewilligte er der Bibliothek ein 
Exemplar der Verhandlungen des Zollbundesrats, und zwar sowohl der Pro- 
tokolle als der Drucksachen desselben. Der Grund für diese ausnahmsweise 
Behandlung der Zollbundesratsverhandlungen bestand darin, daß Delbrück 
erklärte, der Zollbundesrat sei die Succession der Generalkonferenzen des alten 
Zollvereins, und da die hierüber gedruckten Verhandlungen den öffentlichen 
Bibliotheken überwiesen worden waren, so liege keine Veranlassung vor, die 
Zollbundesratssachen anders zu behandeln.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.