Streit über Rhino Quehl. 135
gegen Westphalen und dessen Maßregeln, die doch das Muthigste
und Beste enthalten, was in unsrer Administration seit 1848
geschehen ist, bewegen. Er leidet, daß Quehl die Presse auf das
Schamloseste gegen Westphalen, Raumer u. s. w. benutzt und wie
man mich versichert, sich dafür bezahlen läßt. So kann es fast
nicht ausbleiben, daß Quehl und Consorten zuletzt Manteuffel's
Sturz bewirken, den ich schon aus dem einfachen Grunde für ein
Unglück halte, daß ich durchaus keinen möglichen Nachfolger weiß!).
Potsdam, 28. Februar 1853.
.. Ich thue mein Mögliches, die Kreuzzeitung zu erhalten oder
zunächst vielmehr Wagenern der Kreuzzeitung zu erhalten. Er sagt,
er könne diese Sache den Intriguen von Quehl gegenüber nicht fort-
führen. Von den königlichen Geldern, über welche dieser Mensch
durch das Vertrauen Manteuffel's disponirt, gibt er den Mitarbeitern
Wagener's bedeutende Remunerationen und entzieht sie der Kreuz-
zeitung; ja er soll die Gesandten auffordern lassen, die auswärtigen
Correspondenten der Kreuzzeitung zu ermitteln, um sie ihr abspenstig
zu machen:)
20. Juni 1853.
Die innern Verhältnisse mißfallen mir sehr. Ich fürchte,
Quehl siegt über Westphalen und Raumer ganz einfach dadurch,
daß Manteuffel sich bei dem Könige als unentbehrlich geltend
macht, eine Ansicht, die S. M. aus richtigen und unrichtigen
Gründen anerkennt.
Charlottenburg, 30. Juni 1853.
.. Wenn ich die verschiedenen Nachrichten über die Quehl'schen
Intriguen miteinander vergleiche, wenn ich auf die Notiz etwas
1) Vgl. Briefwechsel 2c., S. 72 ff. (ungenau in der Wiedergabe des
Wortlauts).
) Vgl. Briefwechsel 2c., S. 74 ff. (auch hier ist der Text willkürlich
geändert).