Full text: Gedanken und Erinnerungen. Erster Band. (1)

372 Achtzehntes Kapitel: König Ludwig II. von Baiern. 
ich daher aus Ihren Zeilen mit wahrer Freude vernommen, daß 
der Aufenthalt in Kissingen die beste Wirkung verspricht. 
Seien Sie, mein lieber Fürst, der besonderen Werthschätzung, 
der vollsten Hochachtung und Vertrauens versichert, womit ich 
immerdar verbleibe 
Berg, den 18. Aug. 1879. 
Ihr 
aufrichtiger Freund 
Ludwig #). 
Mein lieber Fürst! 
Mit wahrer Freude haben mich die Glückwünsche erfüllt, 
welche Sie mir zu meinem Doppelfeste und zur v700jährigen 
Jubiläumsfeier meines Hauses darzubringen die Aufmerksamkeit 
hatten ). Ich danke Ihnen von ganzem Herzen für die erprobte 
anhängliche Gesinnung, welche mir und meinem Lande von so 
hohem Werthe ist und auf welche ich wie bisher, so fürderhin mein 
aufrichtiges Vertrauen setze. — Bei den innigen Beziehungen, in 
welchen Sie als der ruhmreiche große Kanzler zu mir stehen, war 
es für mich von besonderem Interesse zu vernehmen, daß schon 
meine Vorfahren Anlaß hatten, Ihre Familie hochzuschätzen und 
auszuzeichnen. — Die günstige Nachricht, welche Sie, mein lieber 
Fürst, mir von Ihrem Befinden gaben, ist mir hochwillkommen, 
und ich wiederhole, wie freudig ich es empfinde, daß eine bayerische 
Heilquelle zur Erhaltung der bewundernswerthen Kraft beiträgt, 
welche Sie zum Wohle der deutschen Staaten einsetzen. Mit hoher 
Befriedigung habe ich aus Ihrem Schreiben den Glauben an die 
Sicherheit des Friedens ersehen, und dankbar bin ich für die Zu- 
sicherung eines Berichtes über die politische Lage. 
Empfangen Sie, mein lieber Fürst, mit den Ihrigen die Ver- 
0)) In der chronologischen Folge würden hier die im 29. Kapitel (Bd. 1I 
S. 238 ff.) eingefügten Stücke anzuschließen sein. 
) Das Schreiben liegt leider in einer Abschrift nicht vor.
	        
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